Training 10 2001
Eine Übung, die den Schwerpunkt auf Geschwindigkeit an den Zonen legt.
Für Anfänger wie Fortgeschrittene prima geeignet. Kontaktzonen kommen schliesslich auf jedem Wettkampf vor.
Diesen Monat tun wir mal etwas für die Kontaktzonenarbeit. Dabei geht es nicht ausschliesslich darum, dass der Hund die Zonen berührt, sondern vor allem auch darum, dass er den Weg zwischen den Hindernissen so kurz wie irgendwie möglich wählt.
Übung 1: 1-4-8-6-3-2-5-7-4-1
Wie immer zunächst ein Durchgang zum Wachhüpfen. Diesen Durchgang solltet ihr ruhig mehrere Male laufen, und versuchen jedes Mal einen noch knapperen Weg zu finden, die Zonen noch ein bisschen schneller zu überwinden, etc. Es macht Sinn mal die Stoppuhr zur Hand zu nehmen. Oft hat man erst wenn man mehrere Läufe gestoppt hat, einen wirklich fairen Vergleich was schneller geht. Wichtig ist nämlich nicht (wie einige immer noch glauben), dass Agility hübsch anzuschauen sein muss. Es zählt am Ende immer nur die bessere Laufzeit. Versucht verschiedene Dinge, lauft vor dem Hund, neben dem Hund, knapp dahinter... Nehmt Spielzeug zum Werfen, Spielzeug zum Zauseln, Futter... Quietscht den Hund an, ruft ihn beim Namen, sagt mal gar nichts... - Hauptsache ihr probiert aus, was ihn beschleunigt (auf und zwischen den Zonen).
Übung 2: 1-3-6-8-9-7-5-2-1
Eine Übung mit Seitenwechsel und einem etwas tückischen Tunneleingang. Wieder lohnt es sich mehr als einen Durchgang zu starten und die Zeit zu nehmen, wenn man verschiedene Wege probiert. Gestaltet das in eurer Übungsgruppe als Wettkampf. Vergleicht dabei nicht die Zeiten untereinander, sondern die Verbesserung, die jeder einzelne für sich erreichen konnte.
Übung 3: 1-3-6-8-7-9-8-4-2-1
Wieder die Frage: Wieviel Zeit könnt ihr hier durch verändertes Führen sparen? Möglichkeiten gibt es genug, z.B. von 7 zu 9. Versucht einen minimalen Bogen. Der Hund sollte schon direkt beim Landen zum Tunnel drehen. Auch der Sprung 8 (von der Seite mit der Nummer zu springen), sollte so schräg es eben geht genommen werden um keinen Meter zu verschenken. Der Sprung 2 sollte von der Seite mit der Nummer genommen werden. Danach gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten zur 1 zu kommen. Entweder von unten ins Viereck zurückrufen, oder Richtung Wippe und einmal um die 2 herum. Probiert auch hier, was mehr Zeit spart. (Diese Situation könnte es auch in einem Turnierparcours ganz ähnlich geben. Gut wenn der Hund dann sowas mal gesehen hat.)
Übung 4: 1-4-7-8-6-3-4-8-7-5-2-3-1
Der Abschluss-Spass. Bei 7-8 werden die meisten Hunde besser oben herum geführt werden, aber probiert selbst. Versucht auch die 3 möglichst innen zu nehmen, damit der Hund schon Richtung Steg gezogen wird wenn er landet. 2-3-1 ist ähnlich wie in der Vorübung. Allerdings mit einem veränderten Eingangswinkel. Probiert auch hier wieder aus, ob es klüger ist oben oder unten den Sprung 3 zu umrunden. Und stoppt die Zeit! Oft funktionieren gerade die Wege die man gar nicht für so günstig hielt, besonders schön.
- Details
Agility Club Aller-Leine
Also wenn es im Norden regnet, dann aber auch richtig. Insgesamt blieb es fast den ganzen Tag trocken. Allerdings waren einige Schauer dabei, die sich gewaschen hatten. Dies war meine vermutlich letzte Anwartschaft und Herr Spiegel hat mir nichts geschenkt. Trotzdem hats bei "den Nordlichtern" Spass gemacht und ich freue mich auf die Richterprüfung.

- Details
Training 09 2001
Die dänische Ecke habe ich das erste Mal bei einem Seminar von Claudia Elsner gesehen.
Sie hat eine ähnliche Situation auf einem Turnier in Dänemark erlebt und hat deshalb die Übung in ihr Seminar mit aufgenommen. Und weil ich die Idee so spannend fand, findet ihr hier eine abgewandelte Form.
Diesen Monat gibt es was Schwierigeres zu üben. Die dänische Ecke habe ich das erste Mal bei einem Seminar von Claudia Elsner gesehen. Sie hat eine ähnliche Situation auf einem Turnier in Dänemark erlebt und hat deshalb die Übung in ihr Seminar mit aufgenommen. Und weil ich die Idee so spannend fand, findet ihr hier eine abgewandelte Form. Lasst euch diesen Monat nicht entmutigen, wenn etwas nicht klappt. Es ist wirklich nicht ganz einfach.
Vorübungen:
1-2-3-4
Dies ist die erste Vorübung. Der Hund sollte sich immer vor dem Hundeführer befinden, und der Hundeführer sollte sich nach Möglichkeit auch nicht aus dem Viereck heraus bewegen. Dreht einige Runden, bis ihr das Gefühl habt, dass es harmonisch klappt.
1-2-3-4
In der zweiten Vorübung gilt dasselbe. Sie ist häufig etwas kniffliger. Einfach einige Runden drehen, bis ihr selbst ein Gefühl dafür habt, wie ihr den Hund um die Hürden drehen könnt.
Nach diesem lustigen Vorgeplänkel folgt nun der eigentliche Dänemark-Trick.
1-10-9-6-5-8-4-3-2-1 Dieser Durchgang beinhaltet bereits einige Schwierigkeiten. Zunächst einmal beginnt es mit einem recht schrägen Stegaufgang. Achtet darauf, dass ihr den Hund nicht zu steil an das Gerät führt, sonst ist eine Verweigerung (weil der Hund nach aussen vom Steg abspringt) vorprogrammiert. Besonders bei nassem und glitschigem Wetter ist mit solchen Übungen Vorsicht geboten.
Auf dem Weg von 5 nach 8 sieht der Sprung 4 recht verlockend aus. Hier sollte man auch genau aufpassen. Und dann kommt sie: die dänische Ecke. Der Hund soll, nachdem er hinter 8 gelandet ist, zwischen 4 und 8 wieder in das Viereck laufen und von innen über die 4 wieder raus springen. Das ist nicht so einfach, aber eine gute Kontrollübung.
Ein guter Weg scheint mir zu sein, wenn der Hundeführer am Seitenteil von 4 steht und den Hund mit der rechten Hand (Gesicht zum Hund) zurück in das Viereck dirigiert. Dabei ist darauf zu achten, dass der Hund ganz dicht an einem entlang läuft. Einige Hunde haben damit Schwierigkeiten, weil sie einen weiteren Arbeitsabstand haben.
Wenn man diesen Weg wählt, ist aber die Verleitung von aussen über 4 rein zu springen ausgeschaltet. Die Verleitung von aussen über 8 rein zu springen bleibt allerdings. Wenn nach einigen Anläufen die dänische Ecke geklappt hat, bleibt ein Homerun als Bestätigung über, den der Hund sich redlich verdient hat.
1-2-3-4-7-8-3-4-5-6-9-10-1
Der Beginn ist recht einfach. Die erste Tücke ist 4-7. Hier sieht der Hund den Sprung 5. Aber eine ähnliche Situation kam ja bereits oben vor. Also sind wir hier schon mal gewappnet. Dann wieder die dänische Ecke. Über die 7 raus, zwischen 7 und 8 reinlaufen, über 8 rausspringen. Es gelten die gleichen Ideen wie oben.
Danach soll der Hund die 3 springen. Auf dem Weg sieht der Hund natürlich in den Tunnel. Weil viele Hunde total verrückt auf Tunnel sind, sollte man auch auf diese Verleitung ein Auge riskieren. Der Stegaufgang ist ebenfalls ziemlich knifflig. Hier muss man wiederum aufpassen, dass der Hund nicht zu schräg heran kommt. Wenn die Kontaktzone am Abgang genommen ist, ist der Lauf jedoch in trockenen Tüchern. Es bleibt nur noch der Homerun, den der Hund sich dieses Mal noch mehr verdient hat als beim ersten Mal.
1-2-3-4-8-9-6-5-8-10-1
Weil es nun zwei Mal besonders schwierig war, schieben wir einen Spasslauf dazwischen: Der Start (im Grunde bis zum Steg) ist sehr flüssig zu laufen, und beinhaltet einige Seitenwechsel. Probiert selber aus, an welchen Stellen ein Wechsel am besten klappt mit eurem Hund. Nach 5 steht wieder die 4 recht verlockend, aber sonst birgt der Lauf eigentlich keine grossen Gefahren.
1-10-8-5-4-3-8-5-6-9-10-1
Und noch einmal zum Abschluss dänisch ;). Also der Hund soll von innen über 5 nach aussen springen, dann zwischen 4 und 5 ins Viereck laufen und über 4 wieder raus springen. Gleiche Idee wie bei Übung 1 und 2. Günstige Position für den Hundeführer (meiner Meinung nach): Am Sprung 4, am oberen Seitenteil, innen im Viereck. Während der Hund dann ins Viereck läuft geht man rückwärts Richtung 8 um den Hund vor einem zu behalten und schickt ihn dann raus über die 4. Dann steht man sehr günstig, denn der weitere Verlauf (über 3 und 8) ist ohne weite Wege zu erreichen. Die Schlusspassage kam schon einmal vor. (Weil die Erklärung etwas wirr war, ist in der Zeichnung mit Linien der Weg des Hundeführers und Hundes eingezeichnet, während der Hund die dänische Ecke absolviert. Ich hoffe, damit ist zumindest einigen von euch klar, wie ichs meinte. Ansonsten sollte ich glaube ich mal einen Rhetorikkurs besuchen, denn wirklich eindeutig zu beschreiben, wo man langlaufen soll, ist echt kompliziert.)
Ich hoffe ich hab euch nicht mit zu komplizierten Übungen entmutigt, sondern euch viel mehr Denkanstösse fürs eigene Training geliefert und etwas Spass beschert.
- Details
Training 08 2001
Eine Übung die zeigt, dass der kürzeste Weg nicht immer der günstigste ist
und warum es sogar mit schnellen Hunden klug sein kann einen weiteren Weg zu gehen.
Bei den vielen Startern, die ich schon bei Parcoursbegehungen beobachtet habe, fallen mir immer wieder die auf, die nach dem kürzesten Weg suchen. Sie suchen zwischen den Geräten die Ideallinie für sich, rennen dann mehrmals wie der Teufel darauf lang (alle andern über den Haufen...) und gehen dann zum Ende der Begehung selig lächelnd vom Platz. Dann kommen sie an den Start und ich gucke gespannt was für ein bombastisch schneller Hund das sein muss, der da kommt. Und dann sehe ich einen gemütlich dahintrabenden Wauzi, der hinter der (mittlerweile nur noch halb so schnell laufenden) Person herzockelt.
So ein Firlefanz!
Es ist ja kein Problem, wenn der eigene Hund nicht der Renner der Nation ist. Aber dann sollte man das bei der Parcoursbegehung mit in die Überlegung einbeziehen und sich einen Weg suchen, der zum Hund passt. Wenn er langsam ist heisst das: lange Wege suchen, damit man darauf schnell rennen kann!
Die zweite Übung in diesem Monat ist ein Beispiel für eine Situation, in der man sogar mit einem schnellen Hund einen etwas weiteren Weg wählen sollte, um Verleitungen auszuschalten. Sport soll es für beide sein - also probiert mal was passiert, wenn ihr nicht immer innen lauft.
1. Übung 1-2-4-5-6-8-7-5-11-12-1
Die erste kleinere Falle ist sicher der Tunneleingang. Am günstigsten scheint es mir, wenn ihr euch hier etwas Vorsprung gönnt, um dem Hund den Weg versperren zu können und ihm den Sprung 4 deutlich zu zeigen. Der zweite komplizierte Teil ist 7-5-11. Der Hund kommt über den Sprung 7 aus einer Rechtskurve. Deshalb sieht er genau die Wand. Ganz abgesehen davon ist die Wand immer eine grosse Verleitung, weil viele Hundeführer hier mit Futter arbeiten. Bei uns im Training hat sich die Wand als Verleitung deshalb durchgesetzt, denn sie ist das "Keksgerät". Wichtig an dieser Stelle also: Vorm Hund da sein. Deutlich den Weg zeigen und aufpassen, dass gewitzte Hunde nicht einfach hinter euch die Seite wechseln und doch noch auf die Wand huschen. Die Seitenwechsel dieses Durchgangs sind im Grunde alle sehr einfach. Einer bei der Wand. Hier ist es wohl am einfachsten, den Hund die Wand hochzuschicken und dann hinter ihm zu wechseln. Der zweite dann am Stofftunnel. Hier funktioniert das genauso. Hund in den Tunnel schicken und dann hinter ihm (wenn er wirklich drin ist!) die Seite wechseln.
2. Übung 1-2-4-5-7-9-6-11-12-1
Der Anfang ist mit den gleichen Problemen verbunden, wie bei der ersten Übung. Allerdings bietet es sich hier an, einen weiteren Weg zu laufen und einfach den Hund links zu führen. Dann kann man an den Hürden vorbei laufen und der Hund wird nicht in die Versuchung kommen den Tunnel, den Stofftunnel oder die Wand zu nehmen. Der weitere Weg ist denke ich in den allermeisten Fällen schaffbar. Solltet ihr einen schwach motivierten Hund haben, ist das sowieso günstiger. Denn dann habt ihr Gelegenheit euch am Rand richtig auszutoben. Wenn der Mensch besonders engagiert läuft, steckt das den Hund nämlich oft an. Von 7 zu 9 würde ich dann allerdings innen bleiben (im Plan unten). Denn wenn ihr auf der oberen Seite steht, baut ihr mit dem Slalom eine Verleitung die gar nicht sein muss. Also: Hund nach der 5 über die 7 schicken, hinter ihm wechseln, dicht am Sprung 8 mitlaufen damit er nicht auf euch zu springt und dann über 9 rufen. Hinter der Wand solltet ihr wieder wechseln, damit ihr die superscharfe Kurve nach der Wand in den Stofftunnel kriegt. In solchen Fällen ist es nicht immer günstig den Hund allzu sehr einzubremsen vor dem Abgang der Wand. Denn wenn er schon seine ganze Geduld für die Kontaktzone aufgebracht hat, wird er nicht noch zuhören dass der Sprung vor dem er steht gar nicht dran ist. Also halbwegs flüssig die Wand runter und gleich deutlich wegdrehen und ansprechen.
Übung 3: 1-2-3-12-10-8-7-5-11-12-3-2-1
Für 1-2-3-12 gibt es sehr viele geschickte Möglichkeiten, die sich nicht so ohne weiteres in Worte fassen lassen. (Ich suche noch ne Digitalkamera, dann könnte man in solchen Momenten ein kleines Filmchen hier verlinken) Probiert mehrere Wege aus und versucht rauszufinden, welche für euch und euren Hund am flüssigsten funktionieren. Nach dem Slalom müsst ihr darauf achten, nach innen zu laufen, damit der Hund nicht die 9 springt. Dahingegen müsst ihr nach der 7 nach aussen laufen - damit der Hund nicht die Wand nimmt. Die Wand ist hier glaube ich für die meisten Hunde die grössere Verleitung. 5-11 ist nicht wirklich schwierig. Ihr seid ja gewissermassen schon in einer Rechtsdrehung. Der Wechsel am Stofftunnel ist wie bei den Übungen vorher und dann noch der Schlenker in den festen Tunnel.
Übung 4: 1-3-4-5-6-8-7-8-9-6-5-11-12-1
Für den Anfang gibt es viele Möglichkeiten. Versucht doch mal folgendes: Hund ist am Start links, zum Tunnel laufen, während der Hund im Tunnel ist vorbei rennen, und den Hund nach dem Ausgang mit der rechten Hand annehmen. Dieser Wechsel "vor dem Hund" ist eigentlich an dieser Stelle recht passend denke ich. Hinter der Wand würde ich wieder wechseln, denn es geht ja scharf rechts auf die 8. Das Hin-und Hergehüpfe an den Hürden hab ich ja im letzten Monat durchexerziert, da sag ich mal nix dazu :). Für fortgeschrittene Teams ist der Slalom noch eine kleinere Verleitung. Aber Ihr steht ja auf der richtigen Seite, da sollte es schon möglich sein, daran vorbei zu manövrieren. Diesmal würde ich den Hund auf der Wand lieber rechts haben. Erst wenn er sicher auf dem Weg zum Sprung 5 ist, würde ich hinter ihm wechseln und ihn dann in den Tunnel schicken. Dann wieder hinter dem Hund wechseln und nach Hause.
- Details
Training 07 2001
Wahnsinnig schnell aufgebaute kleine Übung
, die Hund und Hundeführer ein bisschen Feeling für selbständiges Arbeiten vermitteln kann.
Hürden die nebeneinander stehen sieht man recht häufig auf Turnieren. Und gerade bei Anfängerhunden treten hier Schwierigkeiten auf. Der Hund ist es noch nicht gewohnt schräg zu springen und reisst deshalb Stangen. Oder der Hund kommt sich auf der gegenüberliegenden Seite der Reihe so alleine vor, dass er unmittelbar nach dem Landen wieder zum Hundeführer springt. Das häufigste Problem ist jedoch der Hundeführer, der nicht so recht weiss, wie er den Hund über diese Kombinationen führen sollte.
Bevor es losgeht noch einen wichtigen Hinweis zum Aufbauen: Der Abstand zwischen den parallelen Hürden und dem Sprung 3 muss so gross sein, dass der Hund von 2 zu 4 kommen kann, ohne den Sprung 3 zu nehmen.
1-2-4-6-7
Der erste Parcours ist recht simpel. Der Hund steht am Start sinnvollerweise links vom Hundeführer. Auf das Kommando hin springt er selbständig über den ersten Sprung. Der Hundeführer bleibt auf der unteren Seite. Sobald der Hund gelandet ist, bekommt er das Signal zum Hundeführer zurück zu springen, über 2. Hierbei ist es entscheidend, dem Hund die Richtung (auf dem Bild nach rechts) deutlich vorzugeben. Nach der nächsten Landung, schickt man ihn über Sprung 4 wieder auf die andere Seite und ruft ihn über 6 wieder zu sich. Der Hundeführer bleibt konstant auf der unteren Seite und bewegt sich parallel mit dem Hund zur Seite. Versucht nicht es unnötig schwierig zu machen. Wenn ihr neben den Sprüngen herlauft, sollte der Hund fast von selbst alle nehmen.
1-3-5-6-4-2-1
Im Grunde dasselbe Spiel wie vorhin mit einigen kleinen Ausschmückungen. Die ganz große Verleitung ist der Sprung 7. Wenn der Hund nach 6 landet, steht er gewissermassen schon absprungbereit für 7. Der ist aber überhaupt nicht dran! Also frühzeitig mit dem Körper andeuten, daß es Richtung 4 weitergehen wird. Am besten schon auf dem Weg vom Tunnel zu den Hürden. Das Hin-und Herschicken funktioniert genau wie eben.
1-2-6-5-4-2-3-6-7
Ein etwas längerer und kniffliger Durchgang. Zunächst natürlich die Frage: "Wie komme ich am Sprung 4 vorbei?" Bisher wurde dem Hund ja immer eindeutig signalisiert, daß er auf die andere Seite springen sollte, bzw. dass er auf unsere Seite zurück springen musste. Hier ist jetzt genau das Gegenteil nötig. Arme dicht zum Körper, nicht den Sprung angucken, zügig zu 6 laufen und dann erst das deutliche Signal zu springen geben. Wenn dieser Part gut klappt solltet ihr die Übung direkt wiederholen, indem ihr auf der oberen Seite lauft. Also über den ersten Sprung abrufen, über 2 schicken, den Hund alleine an 4 vorbeilaufen lassen und über 6 rufen. Beide Varianten sind im Turnier immer wieder nützlich und erfordern kein großes Können, sondern vielmehr einige Versuche, damit Hund und Hundeführer für diese Sache ein Gefühl bekommen. Der restliche Durchgang lässt sich auf 1000 verschiedenen Wegen flüssig durchlaufen. Er sollte keine großen Probleme bereiten.
1-3-5-6-4-3-2-7
Bei dieser Übung gehts mir insbesondere um den Schluss. Führt zunächst mal so, wie ihr den Parcours immer führen würdet. Wahrscheinlich lauft ihr mit dem Hund gemeinsam unten von 2 nach 7. Das geht sicherlich auch. Aber versucht mal was passiert, wenn ihr die Kombination von oben führt, also hinter 4 und 6 bleibt. Wenn ihr die vorigen Übungen ausführlich probiert habt, sollte der Hund dabei genauso sicher sein. Aber weil ihr einen kurzen Weg habt, könnt ihr deutlicher vorm Hund bleiben, und ihn auf dem langen hürdenlosen Weg von 2 zu 7 besser vorwärts ziehen.
1-3-6-4-5-6-7
Dieser Parcours sieht beim ersten Angucken vielleicht ganz harmlos aus. Er hat es aber, wie ihr vielleicht beim Üben bemerken werdet, fausdick hinter den Ohren. Die erste große Verleitung ist der Tunnel. Der Weg von 3 zu 6 ist recht lang und der Tunnel liegt wirklich äußerst verlockend. Achtet darauf die Hände bei euch zu behalten, und dreht den Körper etwas weg. Bloss nicht in den Tunneleingang sehen! Wenn ihr diese erste große Klippe gemeistert habt, steht ihr direkt vor der nächsten Schwierigkeit. Wie schon bei einer der oberen Übungen ist hier der Sprung 7 eine große Verlockung. Diesmal kommt der Hund mit mehr Schwung und deshalb auch schneller an. Darum ist die Verlockung um so größer. Also erneutes verschärftes Aufpassen ist angesagt. Wenn ihr den Hund auch hier durchmanövriert habt, kommt die letzte der drei Schwierigkeiten. Jetzt sieht der Hund nämlich nach dem Landen den Sprung 3, der aber auch nicht dran ist. Also frühzeitig zum Tunnel locken, viel mithelfen, dem Hund Platz lassen. Wenn ihr den Hund dann glücklich im Tunnel habt, darf er endlich die zwei Sprünge nehmen, die er auch sieht. Euer Hund hat hier nach ein besonders dickes Lob verdient und weils so kompliziert war, sind wir hiermit für dieses Mal auch fertig.
- Details
HSV Münster
Nachdem ich in Rheine abends beim Duschen Schwimmhäute zwischen den Zehen gefunden habe, war es in Münster ein Sonnenbrand auf der Nase. Münster hat sein erstes Agilityturnier ausgerichtet, und ich muss ehrlich sagen: das war wirklich bestens organisiert! (Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Erstellerin der hervorragenden Mokkatorten. Ich habe sicherheitshalber beide probiert und für gut befunden ;))
|
als Spiel ohne Zeitvorgabe |
![]() Der Parcoursplan stammt vom amtierenden Richter Herrn Fechter. Auf dem Papier sah er noch ein wenig anders aus. Aber das was spontan auf dem Platz daraus entstand war ein angemessen schwieriger Lauf. Bei der Begehung haben alle grosse Angst vor 13-14 gehabt. Hier ist jedoch eigentlich kaum was passiert. Die Mehrzahl der Probleme trat bei Hunden auf, die noch nicht gerätesicher waren und den Slalom nicht beherrschten. Auch in den Prüfungen fiel das auf. Viele Hundeführer sind mit einer Disqualifikation bitter enttäuscht vom Platz gegangen, weil der Hund ein Gerät nicht absolvieren konnte. Meine Bitte an Starter und Trainer: "Wartet bis der Hund und der Mensch wirklich in der Lage sind, ein Turnier gut zu bewältigen. Das Team sollte in der Lage sein, bei einer Generalprobe ein vorzügliches Ergebnis zu erreichen. Erst dann machen Turniere Spass. Dass dann beim ersten Wettkampf noch 1000 Kleinigkeiten daneben gehen können, ist klar und auch überhaupt kein Problem." |
![]() |
BeginnerParcourslänge 133 m, Standardzeit 73 s, Höchstzeit 110 s, Bewegungsgeschwindigkeit 1,8 m/s |
![]() Der Parcoursplan stammt von mir. Allerdings wurde mit dem Richter vereinbart, dass am Gerät 4 statt des geplanten Reifens ein normaler Sprung gestellt wurde. Ausserdem wurde der Tunneleingang auf rechts festgelegt. In meinem Entwurf hatte ich die Nummer in die Mitte gestellt und damit den Startern freigestellt, welchen Eingang sie wählen. Schwierigkeiten im Parcoursverlauf gab es eigentlich keine. Einige Hunde sind an dem Tunneleingang gescheitert. Die große überzahl jedoch am Bewältigen der Geräte an sich. Schade, dass es trotz des recht simplen Parcours zu so vielen Ausfällen gekommen ist. Ergebnis: 10 Starter, davon 2 Minis 1 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 36,07 s und 39,42 s Durchschnittszeit 37,75 s |
![]() |
Prüfung A1Parcourslänge 178 m, Standardzeit 73 s , Höchstzeit 107 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,6 m/s |
![]() Der A1 Parcours stammt ebenfalls vom Richter. Er ist im Anspruch recht hoch gewesen. Die Tatsache, dass 20 Geräte (inklusive des Kombinationssprungs) verlangt wurden und auch die Streckenführung trug dazu sicherlich bei. Die erste knifflige Stelle war der Sprung über die Mauer 5. Aber diese Situation haben viele Starter sehr gut gelöst. Sowohl die Starter, die hinter der Mauer geblieben sind, um dem Hund einen günstigen Anlauf zu ermöglichen, wie auch die die bereits Richtung Wand standen, kamen recht gut durch. Ich glaube mich zu erinnern, dass nicht ein einziger Hund hier einen Fehler bekam. Superschwierig natürlich der Slalomeingang für die A1 Hunde. Hier wurden einige Verweigerungen gezählt. Direkt darauffolgend dann der sehr schräge Sprung 13, dessen Stange oft fiel. Offenbar liess die Nervosität vieler Teilnehmer nach dem Beginnerparcours nach. Denn die Ergebnisse der A1 sind im Vergleich zum Beginner (trotz Parcours) doch deutlich gesteigert. Mein besonderer Glückwunsch natürlich an die beiden Nachwuchsstarter unseres Vereins, die in Münster ihren ersten Start hatten und ihre Sache trotz des irre komplizierten Parcours bravourös über die Bühne gebracht haben. Ergebnis: 17 Starter, davon 4 Minis 7 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 3 Starter mit gut 6 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 44,44 s und 67,39 s Durchschnittszeit 58,97 s |
![]() |
A2Parcourslänge 138 m, Standardzeit 44 s (Minis 47 s), Höchstzeit 66 s (Minis 71 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,1 m/s (Minis 2,9 m/s) |
![]() Hier war der Schwierigkeitsgrad sicher dem Anspruch einer A2 angemessen. Der Plan stammt wiederum vom Richter. Fehler passierten am Slalomeingang und an der Stange 6 recht oft. Extrem häufig fiel auch die 16. Viele haben den Hund viel zu früh gelobt und Richtung Ziel gezogen. Dazu kamen die Hunde recht schräg an das Hindernis. Ergebnis: 21 Starter, davon 9 Minis 5 Starter mit vorzüglich 4 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 1 Starter ohne Bewertung 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 30,51 s und 61,56 s Durchschnittszeit 45,91 s |
![]() |
SeniorenParcourslänge 130 m, Standardzeit 59 s, Höchstzeit 88 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,2 m/s |
![]() Ein recht anspruchsvoller Parcours, den die Senioren gut bewältigt haben. Hier waren wirklich schöne Läufe zu sehen. Hoch motivierte Hunde die Freude an der Arbeit gezeigt haben und bei denen die Frage auf der Zunge lag "Wirklich schon ein Senior?". Im Nachhinein betrachtet, hat sich meiner Meinung nach der eigene Parcours für die Senioren nicht gelohnt. Der Umbau war recht aufwändig und es wäre genauso reizvoll für die Starter gewesen, wenn sie den A2 Durchgang hätten mitlaufen können. Ergebnis: 5 Starter (alle Maxi) 3 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
|
![]() Dieser Plan war wieder von mir. Wie die umwerfend guten Ergebnisse zeigen, war er euch aber wohl zu einfach. Ich werde das bei den nächsten Entwürfen berücksichtigen :). Der dritte Starter war eine schnelle Malinois Hündin. An der Wand sah ich am Abgang aus den Augenwinkeln eine Menge Dreck hochfliegen. Nach dem Durchgang stellte sich heraus, dass die Hündin mit einer Pfote durch die Wand getreten war, und das Gerät ein handtellergrosses Loch aufwies. Die Geräte sind gerade zwei Jahre alt. Offenbar geht von den Holzgeräten eine riesige Gefahr aus. Es ist Gott sei Dank nichts passiert, genausogut hätte der Hund sich jedoch eine Sehne zerren, ein Band abreissen oder einen Knochen brechen können dabei. Nachdem sich der erste Schreck darüber gelegt hat, wurde die Wand gegen einen Sprung ausgetauscht und die Starter die bereits ihren Lauf beendet hatten, bekamen die Möglichkeit ihn zu wiederholen. Ergebnis: 8 Starter, davon 1 Mini 6 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
|
![]() Zum Abschluss, während der Richter sich mit dem Papierkram herumschlug, habe ich die Paarklasse gerichtet. Der Parcours stammt von mir. Die Regeln sind einfach. Je zwei Teilnehmer bilden eine Mannschaft. Der eine Hund beginnt und läuft nach den dunkelblauen Nummern den Agilityparcours. Sobald er nach dem Zielsprung gelandet ist, darf der zweite Hund nach den einfachen blauen Nummern laufend seinen Jumping beginnen. Die Fehler und Verweigerungen die beide Hunde bekommen werden addiert, ebenso die Laufzeit. Das fehlerfreieste, schnellste Team gewinnt. Bei einer Disqualifikation werden dem Team 30 Strafpunkte zugerechnet. Der Parcours liess sich flüssig laufen und zum Abschluss des Tages kam noch einmal richtig Stimmung auf. Insgesamt hat es jedoch nur eine einzige Mannschaft geschafft, ganz ohne Fehler durchzulaufen. Die kribbelige Stimmung, die oft bei Spielen aufkommt, schafft eben doch eine besondere Nervosität. |
- Details
Training 06 2001
Ein paar Ideen, wie man das Zauberkunststück vollbringt,
auf die andere Seite des Hundes zu kommen. Und auch die Klärung der Frage, ob und wann das überhaupt sein muss.
Seitenwechsel sind bei Parcoursbegehungen häufig das zentrale Thema. Wann wechsle ich und wie mach ich das genau? Zunächst mal ist es gar nicht nötig, jedesmal wenn der Parcours die Richtung verändert, auf der anderen Seite des Hundes zu laufen.
Bevor ich zu den Beispielen komme eine kurze Erklärung. Ein Parcours ist linksdrehend, wenn die Geräte in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn stehen. Wenn man den kurzen Weg wählt, ist der Hund dabei rechts vom Hundeführer. Also: linksdrehender Parcours - rechtslaufender Hund :)
Nehmen wir einmal an der Hundeführer beginnt mit dem Hund auf der rechten Seite. Obwohl der Parcours an einigen Stellen linksdrehend ist (zum Tunnel hin, um die Wand rum), würde ich hier keinen Wechsel einplanen. Ein zügiges Hinlaufen zum Tunnel ist wichtig. Dann rückwärts laufen und den Hund an der Wand annehmen. Auf der anderen Seite der Wand nach der Kontaktzone einen beherzten Schritt Richtung linkes Seitenteil von Sprung 7 (ohne den Hund zu berühren natürlich) und schon ist der Hund zuhause. Diese Technik des Drückens hat den Vorteil, dass der Hund nach der Wand einen superengen Bogen machen muss. Schliesslich steht ihr ihm ja im Weg.
Bei der zweiten Übung startet ihr wieder (um des Erklären willens) mit Hund rechts. Hier ist es sinnvoll an der Wand zu wechseln, weil der Parcours danach komplett links weitergeht. Eine Frage, die jeder für sich selbst klären muss, ist ob man vor oder nach der Wand die Seite wechselt. Ich persönlich finde es schöner, den Hund die Wand hochzuschicken, hinter ihm zu wechseln und ihn dann auf der andern Seite anzunehmen. Manche finden das jedoch grundfalsch und bevorzugen es, dass der Hund auf derselben Seite angenommen wie losgeschickt wird. Sie würden nach der Wand den Hund in den Sprung 5 drücken und dann um die Wand laufen. Wechseln ist jedoch auf jeden Fall sinnvoll.
Diesmal soll der Hund am Start links sein. Im Prinzip ergibt sich wieder dieselbe Frage wie bei der Übung vorher. Entweder vor oder nach der Wand - aber wechseln wird man müssen. Wenn der Hund den Slalom (aus mir unbegreiflichen Gründen) nur an der "Fußseite" kann, siehts anders aus. Aber daran solltet ihr dann unbedingt arbeiten. Später könnte man noch einen Wechsel zwischen 6 und 7 einplanen, damit der Hund einen ganz kurzen Weg von 7 zu 8 nimmt.
Wieder gehts für den Hund auf der linken Seite los. Aber diesmal ist der Wechsel am Tunnel. Deshalb ergiebt sich die Zeit für einen belgischen Wechsel. Während der Hund im Tunnel ist, dreht ihr euch rückwärts halb um und steht dann am Tunnelausgang so, dass ihr den Hund mit der rechten Hand annehmen könnt. Dieser Wechsel ist hier flüssig und schnell.
Wie würdet ihr diese Situation lösen? Zwei Mal wechseln? Ein Mal? An welcher Seite würdet ihr den Hund am Start haben? Nun, ich würde den Hund über die ersten zwei Sprünge abrufen, dann mit ihm gemeinsam den linksdrehenden Teil bis zur Wand laufen. Auch für die Schlussgerade würde ich nicht wechseln. Wenn ich aussen bleibe, ziehe ich den Hund in eine gute Linie, ohne dass er viele Meter verschwendet. Ausserdem steht ja nirgendwo eine Verleitung auf die man achten müsste.
Ihr seht also, es ist nicht immer notwendig zu wechseln. Versucht die Beispielübungen mit eurem Hund. Nehmt jede Übung einmal mit und einmal ohne Wechsel und vergleicht wie es bei euch besser klappt. Versucht verschiedene Wechsel und stoppt mal die Zeit. Vielleicht merkt ihr ja, dass ein Wechsel den ihr sonst nie versucht hättet, gerade besonders gut funktioniert.
- Details
Seite 34 von 36