Ein paar Ideen, wie man das Zauberkunststück vollbringt,
auf die andere Seite des Hundes zu kommen. Und auch die Klärung der Frage, ob und wann das überhaupt sein muss.
Seitenwechsel sind bei Parcoursbegehungen häufig das zentrale Thema. Wann wechsle ich und wie mach ich das genau? Zunächst mal ist es gar nicht nötig, jedesmal wenn der Parcours die Richtung verändert, auf der anderen Seite des Hundes zu laufen.
Bevor ich zu den Beispielen komme eine kurze Erklärung. Ein Parcours ist linksdrehend, wenn die Geräte in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn stehen. Wenn man den kurzen Weg wählt, ist der Hund dabei rechts vom Hundeführer. Also: linksdrehender Parcours - rechtslaufender Hund :)
Nehmen wir einmal an der Hundeführer beginnt mit dem Hund auf der rechten Seite. Obwohl der Parcours an einigen Stellen linksdrehend ist (zum Tunnel hin, um die Wand rum), würde ich hier keinen Wechsel einplanen. Ein zügiges Hinlaufen zum Tunnel ist wichtig. Dann rückwärts laufen und den Hund an der Wand annehmen. Auf der anderen Seite der Wand nach der Kontaktzone einen beherzten Schritt Richtung linkes Seitenteil von Sprung 7 (ohne den Hund zu berühren natürlich) und schon ist der Hund zuhause. Diese Technik des Drückens hat den Vorteil, dass der Hund nach der Wand einen superengen Bogen machen muss. Schliesslich steht ihr ihm ja im Weg.
Bei der zweiten Übung startet ihr wieder (um des Erklären willens) mit Hund rechts. Hier ist es sinnvoll an der Wand zu wechseln, weil der Parcours danach komplett links weitergeht. Eine Frage, die jeder für sich selbst klären muss, ist ob man vor oder nach der Wand die Seite wechselt. Ich persönlich finde es schöner, den Hund die Wand hochzuschicken, hinter ihm zu wechseln und ihn dann auf der andern Seite anzunehmen. Manche finden das jedoch grundfalsch und bevorzugen es, dass der Hund auf derselben Seite angenommen wie losgeschickt wird. Sie würden nach der Wand den Hund in den Sprung 5 drücken und dann um die Wand laufen. Wechseln ist jedoch auf jeden Fall sinnvoll.
Diesmal soll der Hund am Start links sein. Im Prinzip ergibt sich wieder dieselbe Frage wie bei der Übung vorher. Entweder vor oder nach der Wand - aber wechseln wird man müssen. Wenn der Hund den Slalom (aus mir unbegreiflichen Gründen) nur an der "Fußseite" kann, siehts anders aus. Aber daran solltet ihr dann unbedingt arbeiten. Später könnte man noch einen Wechsel zwischen 6 und 7 einplanen, damit der Hund einen ganz kurzen Weg von 7 zu 8 nimmt.
Wieder gehts für den Hund auf der linken Seite los. Aber diesmal ist der Wechsel am Tunnel. Deshalb ergiebt sich die Zeit für einen belgischen Wechsel. Während der Hund im Tunnel ist, dreht ihr euch rückwärts halb um und steht dann am Tunnelausgang so, dass ihr den Hund mit der rechten Hand annehmen könnt. Dieser Wechsel ist hier flüssig und schnell.
Wie würdet ihr diese Situation lösen? Zwei Mal wechseln? Ein Mal? An welcher Seite würdet ihr den Hund am Start haben? Nun, ich würde den Hund über die ersten zwei Sprünge abrufen, dann mit ihm gemeinsam den linksdrehenden Teil bis zur Wand laufen. Auch für die Schlussgerade würde ich nicht wechseln. Wenn ich aussen bleibe, ziehe ich den Hund in eine gute Linie, ohne dass er viele Meter verschwendet. Ausserdem steht ja nirgendwo eine Verleitung auf die man achten müsste.
Ihr seht also, es ist nicht immer notwendig zu wechseln. Versucht die Beispielübungen mit eurem Hund. Nehmt jede Übung einmal mit und einmal ohne Wechsel und vergleicht wie es bei euch besser klappt. Versucht verschiedene Wechsel und stoppt mal die Zeit. Vielleicht merkt ihr ja, dass ein Wechsel den ihr sonst nie versucht hättet, gerade besonders gut funktioniert.