Wie man Hund und Hundeführer auch (und gerade!) im kalten Winter aufwärmen und motivieren


, und gleichzeitig noch unter Wettkampfbedingungen üben kann.

Vielleicht laufen ja auch in eurem Verein Anfängerübungskurse. Ich habe mittlerweile in vielen Vereinen mal zugeschaut und festgestellt, dass viele Trainer Schwierigkeiten haben, absolute Anfänger zu etwas Ehrgeiz zu motivieren. Oft werden nach allen Regeln der Kunst die Geräte eingeübt. Aber lustige Auflockerungen für Hund und Mensch sind eher die Seltenheit. Bevor der Hund nicht alles kann, können auch keine ´Specials´ eingebaut werden, so die Meinung vieler Trainer.

-Falsch! Denn gerade mit Anfängern sollte man viele Spielchen und Motivationsübungen machen. Denn wenn schon am Anfang Druck mit ins Spiel kommt, sind Schwierigkeiten in der Motivation des Hundes für später vorprogrammiert. Eine Stunde oder mehr konstantes Gerätetraining bedeutet, insbesondere für Anfängerhunde, unweigerlich Stress.

Deswegen finde ich es sinnvoll, schon in absoluten Anfängerkursen auch mal ein Spiel zu machen, oder einen kleinen Übungsparcours (und sei es nur aus Hütchen zum Drumrumlaufen) einzubauen. In den Kursen die ich geleitet habe, habe ich oft bemerkt wie sehr eine solche Auflockerung die Moral der Truppe hebt. Vorher noch enttäuschte Gesichter, dass der Hund vielleicht die eine oder andere Übung weniger schnell begriffen hat, als der eines anderen Kursteilnehmers - und nachher die Begeisterung über den Sieg bei einem Mannschaftsspiel.

Mannschaftsspiele eignen sich hervorragend zum Training. Nicht nur wegen des besonderen Ansporns für die Hundeführer, sondern auch weil der Hund ein bisschen Wettkampfatmosphäre schnuppert. Wenn die Teamkameraden anfeuern, womöglich zeitgleich ein anderer Hund angefeuert wird und sozusagen richtig Stimmung am Platz ist, passieren eher mal die Fehler, die man wirklich üben sollte. Nämlich die, die erst bei Wettkämpfen passieren.

Also liebe Trainer: ´Nehmt mal die Stoppuhr in die Hand, oder bildet Mannschaften die zeitgleich gegeneinander arbeiten - dann merkt ihr schnell inwieweit die Übungen auch unter Stress sitzen.´ (Im Winter übrigens besonders beliebt, weil niemand im kalten Stehen und warten muss.)

Eine kleine Einschränkung muss ich allerdings noch loswerden. Bei Mannschaftsspielen muss immer auf die notwendige Sicherheit geachtet werden. Die Geräte dürfen nicht so eng stehen, dass sich Hunde zu nah kommen. Ausserdem muss darauf geachtet werden, dass sich Hunde nicht aus Versehen im Tunnel oder auf Kontaktzonen begegnen können. Und natürlich lassen sich Mannschaftsspiele nur mit sozialverträglichen Hunden durchführen.

Mannschaftsspiel

Das abgebildete Spiel ist recht einfach und eignet sich auch für Anfängerhunde. Der Kreis in der Mitte des Parcours ist nur eine Markierung. Sie kann z.B. mit Sägespänen oder ein paar Klecksern Farbe gemacht werden. Abtrennungen mit Flatterband o.ä. ist recht gefährlich, weil sich Hund oder Mensch drin verfangen könnten.

Es werden zwei gleichstarke Mannschaften gebildet. Die eine arbeitet auf dem oberen Parcours, die andere unten. Auf das Startsignal läuft der erste Hund durch den Tunnel und über die Hürden 1 bis 6. (Es können natürlich auch andere Geräte da stehen, aber für Anfänger bieten sich natürlich einfache Sachen eher an als z.B. der Slalom.) Danach bringt er seinen Hund in die Mitte und ins Platz. Sobald der erste Hund liegt startet der zweite Hund dieselbe Runde. Während er die Hürden überwindet darf der erste Hund weder aufstehen noch den Kreis durch Robben verlassen.

Sobald der zweite Hund über die letzte Hürde gesprungen ist, darf der erste den Kreis (nach oben rechts!) verlassen. Denn nun legt sich der zweite Hund in den Kreis. Sobald der liegt, startet der dritte etc. Sollte der Hund in der Mitte aufstehen oder den Kreis verlassen, ist er sofort wieder ins Platz zu bringen, und der Hund aussen dreht eine weitere Runde, solange bis der mittlere Hund eine komplette Runde gelegen hat.

Wenn recht kleine Mannschaften gebildet wurden, können natürlich auch direkt zwei Runden hintereinander gemacht werden. Also wenn der Letzte durch ist, startet wieder der Erste.

Das ganze Spiel übt nicht nur die Konzentration während der Wettkampfstimmung, sondern gleichzeitig auch die Fähigkeit den Hund zu kontrollieren. Niemals sollte beim Training dauernd nur stumpf nach vorne geübt werden - immer auch ein Kontrollelement mit einbauen. Dieses ist hier recht überwiegend. Trotzdem findet das Spiel bei den Kursteilnehmern immer wieder grossen Anklang.