Nachdem wir einige Zeit mit kurzen Sequenzen verbracht haben, ist es Zeit für die neue Saison mal wieder größere Parcours zu bauen.


Schliesslich will man ja nicht, dass der Hund vor Schreck umfällt, wenn er mal wieder mehr als 5 Geräte auf dem Platz vorfindet.

Einige längere und auch knifflige Durchgänge, die uns auf die neue Saison vorbereiten sollen. Generell finde ich es nicht richtig immer nur ganze Parcours aufzubauen. Viel zu viel wertvolle Trainingszeit wird dann mit Auf-, Ab- und Umbau verschwendet. Ein gleich guter Lerneffekt träte ein, mit kurzen Übungen, speziell auf das abgestimmt, was Probleme bereitet. Trotz dieser Überlegungen, sollten hin und wieder längere Durchläufe probiert werden. Dies ist sowohl für die Konzentrationsfähigkeit (von Hund und Hundeführer), als auch für die Kondition (von Hund und! Hundeführer) wichtig.

Ich habe bei den beiden festen Tunneln 9 und 10 bewusst darauf verzichtet, einen Eingang vorzugeben. Überlegt trotzdem beim Begehen genau, in welchen Eingang ihr den Hund schicken wollt, und versucht das auch durchzusetzen.

13-11-9-8-7-6-10-9-11-12-1
Mit einem Hund, der zu weiten Sprüngen neigt, bietet sich eher der zweite Eingang von 9 an. Dann wird der Bogen insgesamt etwas runder. Allerdings ist auch der Weg ein wenig weiter. Beim Tunnel 10 ist die Wahl schon schwieriger. Ich würde eher den in Laufrichtung rechten Tunneleingang wählen, damit der Weg zum nächsten Tunnel nicht so weit ist. Zwischen den beiden Tunneln steht eigentlich keine Verleitung. Die Kunst ist es nur, dem Hund das Gerät möglichst schnell zu zeigen, da er es ja nicht sieht wenn er aus dem Tunnel 10 kommt. Der Abstand 9 zu 11 ist recht eng, hier fällt gerne mal eine Stange.

13-12-2-3-4-5-6-10-6-7-8-11-13
Die übenswerte Sache ist sicherlich 6-10-6. Es bieten sich unterschiedliche Wege an, je nachdem wie viel Hilfe der Hund zum Einfädeln in den Slalom benötigt. Probiert hier viel herum, denn eine ähnliche Situation wird euch sicher mal begegnen. Es ist auch eine gute Gelegenheit mal wieder den ein oder anderen belgischen Wechsel auszuprobieren. Am Schluss ist 11-12 sehr interessant, wenn der Hundeführer innen ist (das wird er meistens sein). Entweder nach dem Steg wirklich zügig vorwärts laufen, um den Hund nicht zur Wand zu ziehen. Dabei müsst ihr im Idealfall fast auf einer Höhe mit dem Hund sein. Wenn ihr das nicht schafft (an der Stegabgangszone habt ihr ja Gelegenheit aufzuholen), solltet ihr einmal probieren, was passiert, wenn ihr bewußt mit dem falschen (hundabgewandten) rechten Arm zum Sprung 13 zeigt. Viele Hunde reagieren auf die damit verbundene Körperdrehung sehr gut.

1-2-3-4-10-6-7-8-11-12-1
Verleitung ist die Wippe. Bedenkt, wenn ihr sehr weit vom Hund zurückbleibt aber folgende zwei Dinge. Je weiter ihr zurückbleibt, desto zögerlicher geht der Hund voraus. Möglicherweise zieht ihr ihn weg vom Reifen, oder er durchspringt diesen schräg. Das zweite Problem ist eure Position relativ zum Tunnel. Wenn ihr sehr weit zurückbleibt, verstellt ihr dem Hund möglicherweise die Sicht darauf. Wichtig also: Nicht alllzu früh nach rückwärts orientieren, das spart Zeit und gibt euch eine günstige Position. Aber natürlich auch nicht alllzu lang warten, sonst ist der Hund auf der Wippe.

1-2-3-10-6-7-8-11-12-1
Von 3 zu 10 ist nach dem vorigen Durchgang nicht ganz einfach. Im Grunde gilt dasselbe wie bei der Übung mit dem Reifen. Nicht zu früh bremsen, nicht zu lange warten. Eine Sache des Timings, wie fast alles im Agility. Der Rest ist im Grunde recht simpel und so schliesst das heutige Training mit einem schönen Homerun ab. Zum Schluss etwas einfaches zu üben, halte ich übrigens generell für sinnvoll. Dann ist relativ wahrscheinlich, dass die Übung auf Anhieb klappt und der Hund mit einem prima Erlebnis aus dem Training geht.