Training 09 2001
Die dänische Ecke habe ich das erste Mal bei einem Seminar von Claudia Elsner gesehen.
Sie hat eine ähnliche Situation auf einem Turnier in Dänemark erlebt und hat deshalb die Übung in ihr Seminar mit aufgenommen. Und weil ich die Idee so spannend fand, findet ihr hier eine abgewandelte Form.
Diesen Monat gibt es was Schwierigeres zu üben. Die dänische Ecke habe ich das erste Mal bei einem Seminar von Claudia Elsner gesehen. Sie hat eine ähnliche Situation auf einem Turnier in Dänemark erlebt und hat deshalb die Übung in ihr Seminar mit aufgenommen. Und weil ich die Idee so spannend fand, findet ihr hier eine abgewandelte Form. Lasst euch diesen Monat nicht entmutigen, wenn etwas nicht klappt. Es ist wirklich nicht ganz einfach.
Vorübungen:
1-2-3-4
Dies ist die erste Vorübung. Der Hund sollte sich immer vor dem Hundeführer befinden, und der Hundeführer sollte sich nach Möglichkeit auch nicht aus dem Viereck heraus bewegen. Dreht einige Runden, bis ihr das Gefühl habt, dass es harmonisch klappt.
1-2-3-4
In der zweiten Vorübung gilt dasselbe. Sie ist häufig etwas kniffliger. Einfach einige Runden drehen, bis ihr selbst ein Gefühl dafür habt, wie ihr den Hund um die Hürden drehen könnt.
Nach diesem lustigen Vorgeplänkel folgt nun der eigentliche Dänemark-Trick.
1-10-9-6-5-8-4-3-2-1 Dieser Durchgang beinhaltet bereits einige Schwierigkeiten. Zunächst einmal beginnt es mit einem recht schrägen Stegaufgang. Achtet darauf, dass ihr den Hund nicht zu steil an das Gerät führt, sonst ist eine Verweigerung (weil der Hund nach aussen vom Steg abspringt) vorprogrammiert. Besonders bei nassem und glitschigem Wetter ist mit solchen Übungen Vorsicht geboten.
Auf dem Weg von 5 nach 8 sieht der Sprung 4 recht verlockend aus. Hier sollte man auch genau aufpassen. Und dann kommt sie: die dänische Ecke. Der Hund soll, nachdem er hinter 8 gelandet ist, zwischen 4 und 8 wieder in das Viereck laufen und von innen über die 4 wieder raus springen. Das ist nicht so einfach, aber eine gute Kontrollübung.
Ein guter Weg scheint mir zu sein, wenn der Hundeführer am Seitenteil von 4 steht und den Hund mit der rechten Hand (Gesicht zum Hund) zurück in das Viereck dirigiert. Dabei ist darauf zu achten, dass der Hund ganz dicht an einem entlang läuft. Einige Hunde haben damit Schwierigkeiten, weil sie einen weiteren Arbeitsabstand haben.
Wenn man diesen Weg wählt, ist aber die Verleitung von aussen über 4 rein zu springen ausgeschaltet. Die Verleitung von aussen über 8 rein zu springen bleibt allerdings. Wenn nach einigen Anläufen die dänische Ecke geklappt hat, bleibt ein Homerun als Bestätigung über, den der Hund sich redlich verdient hat.
1-2-3-4-7-8-3-4-5-6-9-10-1
Der Beginn ist recht einfach. Die erste Tücke ist 4-7. Hier sieht der Hund den Sprung 5. Aber eine ähnliche Situation kam ja bereits oben vor. Also sind wir hier schon mal gewappnet. Dann wieder die dänische Ecke. Über die 7 raus, zwischen 7 und 8 reinlaufen, über 8 rausspringen. Es gelten die gleichen Ideen wie oben.
Danach soll der Hund die 3 springen. Auf dem Weg sieht der Hund natürlich in den Tunnel. Weil viele Hunde total verrückt auf Tunnel sind, sollte man auch auf diese Verleitung ein Auge riskieren. Der Stegaufgang ist ebenfalls ziemlich knifflig. Hier muss man wiederum aufpassen, dass der Hund nicht zu schräg heran kommt. Wenn die Kontaktzone am Abgang genommen ist, ist der Lauf jedoch in trockenen Tüchern. Es bleibt nur noch der Homerun, den der Hund sich dieses Mal noch mehr verdient hat als beim ersten Mal.
1-2-3-4-8-9-6-5-8-10-1
Weil es nun zwei Mal besonders schwierig war, schieben wir einen Spasslauf dazwischen: Der Start (im Grunde bis zum Steg) ist sehr flüssig zu laufen, und beinhaltet einige Seitenwechsel. Probiert selber aus, an welchen Stellen ein Wechsel am besten klappt mit eurem Hund. Nach 5 steht wieder die 4 recht verlockend, aber sonst birgt der Lauf eigentlich keine grossen Gefahren.
1-10-8-5-4-3-8-5-6-9-10-1
Und noch einmal zum Abschluss dänisch ;). Also der Hund soll von innen über 5 nach aussen springen, dann zwischen 4 und 5 ins Viereck laufen und über 4 wieder raus springen. Gleiche Idee wie bei Übung 1 und 2. Günstige Position für den Hundeführer (meiner Meinung nach): Am Sprung 4, am oberen Seitenteil, innen im Viereck. Während der Hund dann ins Viereck läuft geht man rückwärts Richtung 8 um den Hund vor einem zu behalten und schickt ihn dann raus über die 4. Dann steht man sehr günstig, denn der weitere Verlauf (über 3 und 8) ist ohne weite Wege zu erreichen. Die Schlusspassage kam schon einmal vor. (Weil die Erklärung etwas wirr war, ist in der Zeichnung mit Linien der Weg des Hundeführers und Hundes eingezeichnet, während der Hund die dänische Ecke absolviert. Ich hoffe, damit ist zumindest einigen von euch klar, wie ichs meinte. Ansonsten sollte ich glaube ich mal einen Rhetorikkurs besuchen, denn wirklich eindeutig zu beschreiben, wo man langlaufen soll, ist echt kompliziert.)
Ich hoffe ich hab euch nicht mit zu komplizierten Übungen entmutigt, sondern euch viel mehr Denkanstösse fürs eigene Training geliefert und etwas Spass beschert.
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Training 08 2001
Eine Übung die zeigt, dass der kürzeste Weg nicht immer der günstigste ist
und warum es sogar mit schnellen Hunden klug sein kann einen weiteren Weg zu gehen.
Bei den vielen Startern, die ich schon bei Parcoursbegehungen beobachtet habe, fallen mir immer wieder die auf, die nach dem kürzesten Weg suchen. Sie suchen zwischen den Geräten die Ideallinie für sich, rennen dann mehrmals wie der Teufel darauf lang (alle andern über den Haufen...) und gehen dann zum Ende der Begehung selig lächelnd vom Platz. Dann kommen sie an den Start und ich gucke gespannt was für ein bombastisch schneller Hund das sein muss, der da kommt. Und dann sehe ich einen gemütlich dahintrabenden Wauzi, der hinter der (mittlerweile nur noch halb so schnell laufenden) Person herzockelt.
So ein Firlefanz!
Es ist ja kein Problem, wenn der eigene Hund nicht der Renner der Nation ist. Aber dann sollte man das bei der Parcoursbegehung mit in die Überlegung einbeziehen und sich einen Weg suchen, der zum Hund passt. Wenn er langsam ist heisst das: lange Wege suchen, damit man darauf schnell rennen kann!
Die zweite Übung in diesem Monat ist ein Beispiel für eine Situation, in der man sogar mit einem schnellen Hund einen etwas weiteren Weg wählen sollte, um Verleitungen auszuschalten. Sport soll es für beide sein - also probiert mal was passiert, wenn ihr nicht immer innen lauft.
1. Übung 1-2-4-5-6-8-7-5-11-12-1
Die erste kleinere Falle ist sicher der Tunneleingang. Am günstigsten scheint es mir, wenn ihr euch hier etwas Vorsprung gönnt, um dem Hund den Weg versperren zu können und ihm den Sprung 4 deutlich zu zeigen. Der zweite komplizierte Teil ist 7-5-11. Der Hund kommt über den Sprung 7 aus einer Rechtskurve. Deshalb sieht er genau die Wand. Ganz abgesehen davon ist die Wand immer eine grosse Verleitung, weil viele Hundeführer hier mit Futter arbeiten. Bei uns im Training hat sich die Wand als Verleitung deshalb durchgesetzt, denn sie ist das "Keksgerät". Wichtig an dieser Stelle also: Vorm Hund da sein. Deutlich den Weg zeigen und aufpassen, dass gewitzte Hunde nicht einfach hinter euch die Seite wechseln und doch noch auf die Wand huschen. Die Seitenwechsel dieses Durchgangs sind im Grunde alle sehr einfach. Einer bei der Wand. Hier ist es wohl am einfachsten, den Hund die Wand hochzuschicken und dann hinter ihm zu wechseln. Der zweite dann am Stofftunnel. Hier funktioniert das genauso. Hund in den Tunnel schicken und dann hinter ihm (wenn er wirklich drin ist!) die Seite wechseln.
2. Übung 1-2-4-5-7-9-6-11-12-1
Der Anfang ist mit den gleichen Problemen verbunden, wie bei der ersten Übung. Allerdings bietet es sich hier an, einen weiteren Weg zu laufen und einfach den Hund links zu führen. Dann kann man an den Hürden vorbei laufen und der Hund wird nicht in die Versuchung kommen den Tunnel, den Stofftunnel oder die Wand zu nehmen. Der weitere Weg ist denke ich in den allermeisten Fällen schaffbar. Solltet ihr einen schwach motivierten Hund haben, ist das sowieso günstiger. Denn dann habt ihr Gelegenheit euch am Rand richtig auszutoben. Wenn der Mensch besonders engagiert läuft, steckt das den Hund nämlich oft an. Von 7 zu 9 würde ich dann allerdings innen bleiben (im Plan unten). Denn wenn ihr auf der oberen Seite steht, baut ihr mit dem Slalom eine Verleitung die gar nicht sein muss. Also: Hund nach der 5 über die 7 schicken, hinter ihm wechseln, dicht am Sprung 8 mitlaufen damit er nicht auf euch zu springt und dann über 9 rufen. Hinter der Wand solltet ihr wieder wechseln, damit ihr die superscharfe Kurve nach der Wand in den Stofftunnel kriegt. In solchen Fällen ist es nicht immer günstig den Hund allzu sehr einzubremsen vor dem Abgang der Wand. Denn wenn er schon seine ganze Geduld für die Kontaktzone aufgebracht hat, wird er nicht noch zuhören dass der Sprung vor dem er steht gar nicht dran ist. Also halbwegs flüssig die Wand runter und gleich deutlich wegdrehen und ansprechen.
Übung 3: 1-2-3-12-10-8-7-5-11-12-3-2-1
Für 1-2-3-12 gibt es sehr viele geschickte Möglichkeiten, die sich nicht so ohne weiteres in Worte fassen lassen. (Ich suche noch ne Digitalkamera, dann könnte man in solchen Momenten ein kleines Filmchen hier verlinken) Probiert mehrere Wege aus und versucht rauszufinden, welche für euch und euren Hund am flüssigsten funktionieren. Nach dem Slalom müsst ihr darauf achten, nach innen zu laufen, damit der Hund nicht die 9 springt. Dahingegen müsst ihr nach der 7 nach aussen laufen - damit der Hund nicht die Wand nimmt. Die Wand ist hier glaube ich für die meisten Hunde die grössere Verleitung. 5-11 ist nicht wirklich schwierig. Ihr seid ja gewissermassen schon in einer Rechtsdrehung. Der Wechsel am Stofftunnel ist wie bei den Übungen vorher und dann noch der Schlenker in den festen Tunnel.
Übung 4: 1-3-4-5-6-8-7-8-9-6-5-11-12-1
Für den Anfang gibt es viele Möglichkeiten. Versucht doch mal folgendes: Hund ist am Start links, zum Tunnel laufen, während der Hund im Tunnel ist vorbei rennen, und den Hund nach dem Ausgang mit der rechten Hand annehmen. Dieser Wechsel "vor dem Hund" ist eigentlich an dieser Stelle recht passend denke ich. Hinter der Wand würde ich wieder wechseln, denn es geht ja scharf rechts auf die 8. Das Hin-und Hergehüpfe an den Hürden hab ich ja im letzten Monat durchexerziert, da sag ich mal nix dazu :). Für fortgeschrittene Teams ist der Slalom noch eine kleinere Verleitung. Aber Ihr steht ja auf der richtigen Seite, da sollte es schon möglich sein, daran vorbei zu manövrieren. Diesmal würde ich den Hund auf der Wand lieber rechts haben. Erst wenn er sicher auf dem Weg zum Sprung 5 ist, würde ich hinter ihm wechseln und ihn dann in den Tunnel schicken. Dann wieder hinter dem Hund wechseln und nach Hause.
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Training 07 2001
Wahnsinnig schnell aufgebaute kleine Übung
, die Hund und Hundeführer ein bisschen Feeling für selbständiges Arbeiten vermitteln kann.
Hürden die nebeneinander stehen sieht man recht häufig auf Turnieren. Und gerade bei Anfängerhunden treten hier Schwierigkeiten auf. Der Hund ist es noch nicht gewohnt schräg zu springen und reisst deshalb Stangen. Oder der Hund kommt sich auf der gegenüberliegenden Seite der Reihe so alleine vor, dass er unmittelbar nach dem Landen wieder zum Hundeführer springt. Das häufigste Problem ist jedoch der Hundeführer, der nicht so recht weiss, wie er den Hund über diese Kombinationen führen sollte.
Bevor es losgeht noch einen wichtigen Hinweis zum Aufbauen: Der Abstand zwischen den parallelen Hürden und dem Sprung 3 muss so gross sein, dass der Hund von 2 zu 4 kommen kann, ohne den Sprung 3 zu nehmen.
1-2-4-6-7
Der erste Parcours ist recht simpel. Der Hund steht am Start sinnvollerweise links vom Hundeführer. Auf das Kommando hin springt er selbständig über den ersten Sprung. Der Hundeführer bleibt auf der unteren Seite. Sobald der Hund gelandet ist, bekommt er das Signal zum Hundeführer zurück zu springen, über 2. Hierbei ist es entscheidend, dem Hund die Richtung (auf dem Bild nach rechts) deutlich vorzugeben. Nach der nächsten Landung, schickt man ihn über Sprung 4 wieder auf die andere Seite und ruft ihn über 6 wieder zu sich. Der Hundeführer bleibt konstant auf der unteren Seite und bewegt sich parallel mit dem Hund zur Seite. Versucht nicht es unnötig schwierig zu machen. Wenn ihr neben den Sprüngen herlauft, sollte der Hund fast von selbst alle nehmen.
1-3-5-6-4-2-1
Im Grunde dasselbe Spiel wie vorhin mit einigen kleinen Ausschmückungen. Die ganz große Verleitung ist der Sprung 7. Wenn der Hund nach 6 landet, steht er gewissermassen schon absprungbereit für 7. Der ist aber überhaupt nicht dran! Also frühzeitig mit dem Körper andeuten, daß es Richtung 4 weitergehen wird. Am besten schon auf dem Weg vom Tunnel zu den Hürden. Das Hin-und Herschicken funktioniert genau wie eben.
1-2-6-5-4-2-3-6-7
Ein etwas längerer und kniffliger Durchgang. Zunächst natürlich die Frage: "Wie komme ich am Sprung 4 vorbei?" Bisher wurde dem Hund ja immer eindeutig signalisiert, daß er auf die andere Seite springen sollte, bzw. dass er auf unsere Seite zurück springen musste. Hier ist jetzt genau das Gegenteil nötig. Arme dicht zum Körper, nicht den Sprung angucken, zügig zu 6 laufen und dann erst das deutliche Signal zu springen geben. Wenn dieser Part gut klappt solltet ihr die Übung direkt wiederholen, indem ihr auf der oberen Seite lauft. Also über den ersten Sprung abrufen, über 2 schicken, den Hund alleine an 4 vorbeilaufen lassen und über 6 rufen. Beide Varianten sind im Turnier immer wieder nützlich und erfordern kein großes Können, sondern vielmehr einige Versuche, damit Hund und Hundeführer für diese Sache ein Gefühl bekommen. Der restliche Durchgang lässt sich auf 1000 verschiedenen Wegen flüssig durchlaufen. Er sollte keine großen Probleme bereiten.
1-3-5-6-4-3-2-7
Bei dieser Übung gehts mir insbesondere um den Schluss. Führt zunächst mal so, wie ihr den Parcours immer führen würdet. Wahrscheinlich lauft ihr mit dem Hund gemeinsam unten von 2 nach 7. Das geht sicherlich auch. Aber versucht mal was passiert, wenn ihr die Kombination von oben führt, also hinter 4 und 6 bleibt. Wenn ihr die vorigen Übungen ausführlich probiert habt, sollte der Hund dabei genauso sicher sein. Aber weil ihr einen kurzen Weg habt, könnt ihr deutlicher vorm Hund bleiben, und ihn auf dem langen hürdenlosen Weg von 2 zu 7 besser vorwärts ziehen.
1-3-6-4-5-6-7
Dieser Parcours sieht beim ersten Angucken vielleicht ganz harmlos aus. Er hat es aber, wie ihr vielleicht beim Üben bemerken werdet, fausdick hinter den Ohren. Die erste große Verleitung ist der Tunnel. Der Weg von 3 zu 6 ist recht lang und der Tunnel liegt wirklich äußerst verlockend. Achtet darauf die Hände bei euch zu behalten, und dreht den Körper etwas weg. Bloss nicht in den Tunneleingang sehen! Wenn ihr diese erste große Klippe gemeistert habt, steht ihr direkt vor der nächsten Schwierigkeit. Wie schon bei einer der oberen Übungen ist hier der Sprung 7 eine große Verlockung. Diesmal kommt der Hund mit mehr Schwung und deshalb auch schneller an. Darum ist die Verlockung um so größer. Also erneutes verschärftes Aufpassen ist angesagt. Wenn ihr den Hund auch hier durchmanövriert habt, kommt die letzte der drei Schwierigkeiten. Jetzt sieht der Hund nämlich nach dem Landen den Sprung 3, der aber auch nicht dran ist. Also frühzeitig zum Tunnel locken, viel mithelfen, dem Hund Platz lassen. Wenn ihr den Hund dann glücklich im Tunnel habt, darf er endlich die zwei Sprünge nehmen, die er auch sieht. Euer Hund hat hier nach ein besonders dickes Lob verdient und weils so kompliziert war, sind wir hiermit für dieses Mal auch fertig.
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HSV Münster
Nachdem ich in Rheine abends beim Duschen Schwimmhäute zwischen den Zehen gefunden habe, war es in Münster ein Sonnenbrand auf der Nase. Münster hat sein erstes Agilityturnier ausgerichtet, und ich muss ehrlich sagen: das war wirklich bestens organisiert! (Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Erstellerin der hervorragenden Mokkatorten. Ich habe sicherheitshalber beide probiert und für gut befunden ;)) Jumping |
als Spiel ohne Zeitvorgabe |
Kommentar: Der Parcoursplan stammt vom amtierenden Richter Herrn Fechter. Auf dem Papier sah er noch ein wenig anders aus. Aber das was spontan auf dem Platz daraus entstand war ein angemessen schwieriger Lauf. Bei der Begehung haben alle grosse Angst vor 13-14 gehabt. Hier ist jedoch eigentlich kaum was passiert. Die Mehrzahl der Probleme trat bei Hunden auf, die noch nicht gerätesicher waren und den Slalom nicht beherrschten. Auch in den Prüfungen fiel das auf. Viele Hundeführer sind mit einer Disqualifikation bitter enttäuscht vom Platz gegangen, weil der Hund ein Gerät nicht absolvieren konnte. Meine Bitte an Starter und Trainer: "Wartet bis der Hund und der Mensch wirklich in der Lage sind, ein Turnier gut zu bewältigen. Das Team sollte in der Lage sein, bei einer Generalprobe ein vorzügliches Ergebnis zu erreichen. Erst dann machen Turniere Spass. Dass dann beim ersten Wettkampf noch 1000 Kleinigkeiten daneben gehen können, ist klar und auch überhaupt kein Problem." |
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BeginnerParcourslänge 133 m, Standardzeit 73 s, Höchstzeit 110 s, Bewegungsgeschwindigkeit 1,8 m/s |
Kommentar: Der Parcoursplan stammt von mir. Allerdings wurde mit dem Richter vereinbart, dass am Gerät 4 statt des geplanten Reifens ein normaler Sprung gestellt wurde. Ausserdem wurde der Tunneleingang auf rechts festgelegt. In meinem Entwurf hatte ich die Nummer in die Mitte gestellt und damit den Startern freigestellt, welchen Eingang sie wählen. Schwierigkeiten im Parcoursverlauf gab es eigentlich keine. Einige Hunde sind an dem Tunneleingang gescheitert. Die große überzahl jedoch am Bewältigen der Geräte an sich. Schade, dass es trotz des recht simplen Parcours zu so vielen Ausfällen gekommen ist. Ergebnis: 10 Starter, davon 2 Minis 1 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 36,07 s und 39,42 s Durchschnittszeit 37,75 s |
Prüfung A1Parcourslänge 178 m, Standardzeit 73 s , Höchstzeit 107 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,6 m/s |
Kommentar: Der A1 Parcours stammt ebenfalls vom Richter. Er ist im Anspruch recht hoch gewesen. Die Tatsache, dass 20 Geräte (inklusive des Kombinationssprungs) verlangt wurden und auch die Streckenführung trug dazu sicherlich bei. Die erste knifflige Stelle war der Sprung über die Mauer 5. Aber diese Situation haben viele Starter sehr gut gelöst. Sowohl die Starter, die hinter der Mauer geblieben sind, um dem Hund einen günstigen Anlauf zu ermöglichen, wie auch die die bereits Richtung Wand standen, kamen recht gut durch. Ich glaube mich zu erinnern, dass nicht ein einziger Hund hier einen Fehler bekam. Superschwierig natürlich der Slalomeingang für die A1 Hunde. Hier wurden einige Verweigerungen gezählt. Direkt darauffolgend dann der sehr schräge Sprung 13, dessen Stange oft fiel. Offenbar liess die Nervosität vieler Teilnehmer nach dem Beginnerparcours nach. Denn die Ergebnisse der A1 sind im Vergleich zum Beginner (trotz Parcours) doch deutlich gesteigert. Mein besonderer Glückwunsch natürlich an die beiden Nachwuchsstarter unseres Vereins, die in Münster ihren ersten Start hatten und ihre Sache trotz des irre komplizierten Parcours bravourös über die Bühne gebracht haben. Ergebnis: 17 Starter, davon 4 Minis 7 Starter mit vorzüglich 1 Starter mit sehr gut 3 Starter mit gut 6 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 44,44 s und 67,39 s Durchschnittszeit 58,97 s |
A2Parcourslänge 138 m, Standardzeit 44 s (Minis 47 s), Höchstzeit 66 s (Minis 71 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,1 m/s (Minis 2,9 m/s) |
Kommentar: Hier war der Schwierigkeitsgrad sicher dem Anspruch einer A2 angemessen. Der Plan stammt wiederum vom Richter. Fehler passierten am Slalomeingang und an der Stange 6 recht oft. Extrem häufig fiel auch die 16. Viele haben den Hund viel zu früh gelobt und Richtung Ziel gezogen. Dazu kamen die Hunde recht schräg an das Hindernis. Ergebnis: 21 Starter, davon 9 Minis 5 Starter mit vorzüglich 4 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 1 Starter ohne Bewertung 8 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 30,51 s und 61,56 s Durchschnittszeit 45,91 s |
SeniorenParcourslänge 130 m, Standardzeit 59 s, Höchstzeit 88 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,2 m/s |
Kommentar: Ein recht anspruchsvoller Parcours, den die Senioren gut bewältigt haben. Hier waren wirklich schöne Läufe zu sehen. Hoch motivierte Hunde die Freude an der Arbeit gezeigt haben und bei denen die Frage auf der Zunge lag "Wirklich schon ein Senior?". Im Nachhinein betrachtet, hat sich meiner Meinung nach der eigene Parcours für die Senioren nicht gelohnt. Der Umbau war recht aufwändig und es wäre genauso reizvoll für die Starter gewesen, wenn sie den A2 Durchgang hätten mitlaufen können. Ergebnis: 5 Starter (alle Maxi) 3 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
A3Parcourslänge 162 m, Standardzeit 47 s (Minis 50), Höchstzeit 70 s (Minis 76 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,4 m/s (Mini 3,2 m/s) |
Kommentar: Dieser Plan war wieder von mir. Wie die umwerfend guten Ergebnisse zeigen, war er euch aber wohl zu einfach. Ich werde das bei den nächsten Entwürfen berücksichtigen :). Der dritte Starter war eine schnelle Malinois Hündin. An der Wand sah ich am Abgang aus den Augenwinkeln eine Menge Dreck hochfliegen. Nach dem Durchgang stellte sich heraus, dass die Hündin mit einer Pfote durch die Wand getreten war, und das Gerät ein handtellergrosses Loch aufwies. Die Geräte sind gerade zwei Jahre alt. Offenbar geht von den Holzgeräten eine riesige Gefahr aus. Es ist Gott sei Dank nichts passiert, genausogut hätte der Hund sich jedoch eine Sehne zerren, ein Band abreissen oder einen Knochen brechen können dabei. Nachdem sich der erste Schreck darüber gelegt hat, wurde die Wand gegen einen Sprung ausgetauscht und die Starter die bereits ihren Lauf beendet hatten, bekamen die Möglichkeit ihn zu wiederholen. Ergebnis: 8 Starter, davon 1 Mini 6 Starter mit vorzüglich 2 Starter disqualifiziert |
Paarklasse |
Kommentar: Zum Abschluss, während der Richter sich mit dem Papierkram herumschlug, habe ich die Paarklasse gerichtet. Der Parcours stammt von mir. Die Regeln sind einfach. Je zwei Teilnehmer bilden eine Mannschaft. Der eine Hund beginnt und läuft nach den dunkelblauen Nummern den Agilityparcours. Sobald er nach dem Zielsprung gelandet ist, darf der zweite Hund nach den einfachen blauen Nummern laufend seinen Jumping beginnen. Die Fehler und Verweigerungen die beide Hunde bekommen werden addiert, ebenso die Laufzeit. Das fehlerfreieste, schnellste Team gewinnt. Bei einer Disqualifikation werden dem Team 30 Strafpunkte zugerechnet. Der Parcours liess sich flüssig laufen und zum Abschluss des Tages kam noch einmal richtig Stimmung auf. Insgesamt hat es jedoch nur eine einzige Mannschaft geschafft, ganz ohne Fehler durchzulaufen. Die kribbelige Stimmung, die oft bei Spielen aufkommt, schafft eben doch eine besondere Nervosität. |
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Training 06 2001
Ein paar Ideen, wie man das Zauberkunststück vollbringt,
auf die andere Seite des Hundes zu kommen. Und auch die Klärung der Frage, ob und wann das überhaupt sein muss.
Seitenwechsel sind bei Parcoursbegehungen häufig das zentrale Thema. Wann wechsle ich und wie mach ich das genau? Zunächst mal ist es gar nicht nötig, jedesmal wenn der Parcours die Richtung verändert, auf der anderen Seite des Hundes zu laufen.
Bevor ich zu den Beispielen komme eine kurze Erklärung. Ein Parcours ist linksdrehend, wenn die Geräte in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn stehen. Wenn man den kurzen Weg wählt, ist der Hund dabei rechts vom Hundeführer. Also: linksdrehender Parcours - rechtslaufender Hund :)
Nehmen wir einmal an der Hundeführer beginnt mit dem Hund auf der rechten Seite. Obwohl der Parcours an einigen Stellen linksdrehend ist (zum Tunnel hin, um die Wand rum), würde ich hier keinen Wechsel einplanen. Ein zügiges Hinlaufen zum Tunnel ist wichtig. Dann rückwärts laufen und den Hund an der Wand annehmen. Auf der anderen Seite der Wand nach der Kontaktzone einen beherzten Schritt Richtung linkes Seitenteil von Sprung 7 (ohne den Hund zu berühren natürlich) und schon ist der Hund zuhause. Diese Technik des Drückens hat den Vorteil, dass der Hund nach der Wand einen superengen Bogen machen muss. Schliesslich steht ihr ihm ja im Weg.
Bei der zweiten Übung startet ihr wieder (um des Erklären willens) mit Hund rechts. Hier ist es sinnvoll an der Wand zu wechseln, weil der Parcours danach komplett links weitergeht. Eine Frage, die jeder für sich selbst klären muss, ist ob man vor oder nach der Wand die Seite wechselt. Ich persönlich finde es schöner, den Hund die Wand hochzuschicken, hinter ihm zu wechseln und ihn dann auf der andern Seite anzunehmen. Manche finden das jedoch grundfalsch und bevorzugen es, dass der Hund auf derselben Seite angenommen wie losgeschickt wird. Sie würden nach der Wand den Hund in den Sprung 5 drücken und dann um die Wand laufen. Wechseln ist jedoch auf jeden Fall sinnvoll.
Diesmal soll der Hund am Start links sein. Im Prinzip ergibt sich wieder dieselbe Frage wie bei der Übung vorher. Entweder vor oder nach der Wand - aber wechseln wird man müssen. Wenn der Hund den Slalom (aus mir unbegreiflichen Gründen) nur an der "Fußseite" kann, siehts anders aus. Aber daran solltet ihr dann unbedingt arbeiten. Später könnte man noch einen Wechsel zwischen 6 und 7 einplanen, damit der Hund einen ganz kurzen Weg von 7 zu 8 nimmt.
Wieder gehts für den Hund auf der linken Seite los. Aber diesmal ist der Wechsel am Tunnel. Deshalb ergiebt sich die Zeit für einen belgischen Wechsel. Während der Hund im Tunnel ist, dreht ihr euch rückwärts halb um und steht dann am Tunnelausgang so, dass ihr den Hund mit der rechten Hand annehmen könnt. Dieser Wechsel ist hier flüssig und schnell.
Wie würdet ihr diese Situation lösen? Zwei Mal wechseln? Ein Mal? An welcher Seite würdet ihr den Hund am Start haben? Nun, ich würde den Hund über die ersten zwei Sprünge abrufen, dann mit ihm gemeinsam den linksdrehenden Teil bis zur Wand laufen. Auch für die Schlussgerade würde ich nicht wechseln. Wenn ich aussen bleibe, ziehe ich den Hund in eine gute Linie, ohne dass er viele Meter verschwendet. Ausserdem steht ja nirgendwo eine Verleitung auf die man achten müsste.
Ihr seht also, es ist nicht immer notwendig zu wechseln. Versucht die Beispielübungen mit eurem Hund. Nehmt jede Übung einmal mit und einmal ohne Wechsel und vergleicht wie es bei euch besser klappt. Versucht verschiedene Wechsel und stoppt mal die Zeit. Vielleicht merkt ihr ja, dass ein Wechsel den ihr sonst nie versucht hättet, gerade besonders gut funktioniert.
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Training 05 2001
Hier könnt ihr lesen, wie man etwas für das Tempo tut, und wie man durchgeknallte Border-Collies damit total überdreht ;).
Das Tempo ist so eine Sache im Agility. Am Anfang sind immer alle zufrieden mit ihrem Hund. Er lernt neue Geräte, begreift mit jedem Gerät schneller, wird sicherer. Irgendwann kommt das erste Turnier. Der Hund macht flüssig und gleichmässig alle Geräte. Hund und Herrchen sind glücklich. Aber dann kommt der Tag an dem die Geräte nicht mehr das Problem darstellen. Der Hund kann dann bereits den Slalom oder die Kletterwand. Im direkten Vergleich auf Turnieren fällt der Blick des Hundeführers immer mehr auf die Zeit. Die Konkurrenz ist vielleicht immer etwas schneller, oder der Hund ist in die A2 aufgestiegen und kommt mit dem Sprung in den Standardzeitvorgaben nicht zurecht.
Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige trainieren ganz normal weiter und hoffen, dass sich das Problem mit der Zeit legen wird. Andere forcieren das Tempo, üben zuhause nur noch Jumpings und versprechen "Wenn das Lauftempo erst stimmt, lösen sich die Ungenauigkeiten, die ich jetzt in Kauf nehme, von selbst auf".
Beide Wege sind wenig vielversprechend. Zunächst mal muss man folgendes bedenken. Jeder Hund ist anders. Ein gemütlicher Molossermischling wird sich niemals so bewegen können und wollen, wie das ein leichtgebauter Hütehund kann. Das macht ihn fürs Agility (und als Hund schon überhaupt) nicht weniger wertvoll. Er hat die Qualitäten anderswo. Er wird unter Umständen kontrollierter sein, sich vielleicht leichter führen lassen o.ä.
Trotzdem ist das natürlich wenig tröstlich für Leute, die jedesmal enttäuscht vor der Ergebnisliste feststellen, dass ihnen wieder 10 Sekunden fehlen. Solche Hundeführer stehen mit offenem Mund vor dem Parcours, wenn einer der oben schon genannten schnellen Hütehunde durch die Geräte wuselt. Sie seufzen und sagen sachen wie: "Wenn mein Hund doch nur etwas schneller wäre." Oft fällt ihnen gar nicht auf, dass der Hund während seines Durchgangs Verweigerungen kassiert, weil er vor den Sprüngen dreht und dass er Stangen reisst, weil er in dem Tempo immer flacher wird - von Kontaktzonen rede ich erst gar nicht. Wenn ich dann am Ende höre "Was für ein phantastisches Team", frage ich mich immer, ob nur ich die 25 Fehler gesehen habe.
Die Besitzer der schnellen Hütehunde sehen das oft anders. Je schneller sich ein Hund bewegt, desto schneller muss man auch reagieren. Fehlt auch nur eine Zehntelsekunde lang die Vorgabe, wo es langgeht, ist der Hund schon übers falsche Gerät. In meiner Übungsstunde hat ein Vereinskollege mal für einen einzigen (nicht besonders komplizierten) Durchgang, mit einem solchen Hund 20 Anläufe gebraucht. Beide waren der Verzweiflung nahe. Der Hund war jedesmal beim Fehler noch nervöser geworden, wollte alles richtig machen, konnte aber beim besten Willen nicht deuten, was der Hundeführer ihm zeigen wollte. Der Hundeführer hat den Lauf immer wieder ohne Hund abgegangen und geübt, und erst nach vielen Durchgängen hat er sich so bewegt, dass dem Hund eindeutig klar war, was verlangt ist. Der Frust gipfelte in der Aussage "Ich kann es nicht. Er ist einfach so schnell, dass ich nicht rechtzeitig rumkomme". Das ist eben die andere Seite der Medaille. Was ich mit den beiden Beispielen sagen will ist:
Jeder Hund bringt Probleme mit sich. Und wenn auch nicht jeder Hund zum Weltmeister taugt - Spass können alle am Agility haben.
Und man kann an dem natürlichen Grundtempo des Hundes natürlich auch arbeiten. Dazu folgende Übungen. (Hunde die ein Stangenproblem haben, sollten Stangen in der linken Runde so niedrig aufgelegt bekommen, dass sie nicht reissen. Man kann nicht alle Probleme gleichzeitig bearbeiten)
Übung 1: 1-2-3-4-5-6
oder 1-6-5-4-3-2
Die Geräte auf der unteren Seite des Parcours sind eher dazu geeignet ruhiges kontrolliertes Führen zu üben. Die Aufgabe ist einfach. Es geht einmal im Kreis herum. Versucht ganz gleichmässig im Tempo zu bleiben zwischen den Geräten. Hetzt nicht, haltet den richtigen Abstand und bemüht euch um ganz korrekte Hilfen.
Übung 2: 1-11-10-9-8-7
oder 1-7-8-9-10-11
Die obere Hälfte des Platzes ist ein rasend schneller Jumpingkreis. Die Übung ist im Prinzip genauso simpel. Nur das Verhalten des Hundeführers soll komplett anders sein. Ihr sollt jetzt nicht mehr ruhig und gelassen wirken. Von euch muss ein Kribbeln ausgehen. Haltet den Hund am Start zurück, lasst ihn plötzlich los und macht ein schnelles Wettrennen über den Kreis. Versucht dicht an den Geräten zu bleiben, damit ihr Platz für schnelles, motivierendes Laufen habt. Das Wichtigste ist, dass ein deutlicher Unterschied zu Übung 1 entsteht.
Was ist jetzt passiert? Nehmen wir den extrem gemütlichen Berner Sennenhund vom Beispiel oben. Er hat in der rechten Runde gemächlich seine Arbeit verrichtet, und für korrektes Überwinden der Hindernisse eine Bestätigung bekommen. In der linken Runde musste er sich besonders anstrengen, aber da die Reihenfolge ja recht simpel war, war er auch hier sicherlich nicht überfordert.
Und der Chaoten-Collie? Er hatte in der ersten Runde sicher weniger Spass. Er wollte schneller, mehr nach vorne und vor allem wollte er nicht gemächlich. Aber es waren nur wenige Geräte und er hat recht schnell eine Belohnung bekommen. In der zweiten Runde durfte er das, was er eigentlich immer will - ungebremst nach vorne rennen.
Der Trick ist: Nicht nur Tempo üben - aber auch nicht nur kontrollieren. Der schnelle Hund muss sich mal austoben dürfen. Der Langsame muss mal eine ruhige Kugel schieben können. Darum fahren wir - nachdem der Hund den Unterschied durch mehrfache Wiederholung erkannt hat - mit dem Highlight fort:
Übung 3: 1-11-10-9-8-7-1-2-3-4-5-6
oder 1-7-8-9-10-11-1-6-5-4-3-2
Wie schon oben ist es besonders wichtig eine ganz klare Grenze zu ziehen. Der Hundeführer den der Hund sieht, wenn er in den Tunnel 1 rennt muss am Tunnelausgang ein anderer sein. Auch die Zuschauer können mitwirken, indem sie den Hund in der oberen Runde anfeuern und den Besitzer zu schnellerem Rennen animieren.
Übung 4:
Jetzt geht es aus der einen Runde ohne den Tunnel direkt in die andere. Also von 11 direkt zu 2 und von 7 direkt zu 6 (oder umgekehrt). Während der Hundeführer bei der Vorübung noch etwa 2 Sekunden Zeit hatte sich umzustellen, muss er dies binnen Bruchteilen von Sekunden schaffen. Also erst: Rennen, vorbeugen, in die Hände klatschen, anquietschen (je alberner es aussieht, um so schöner) und dann umschalten: Ruhe, Tempo raus, Körper aufrichten, keine motivierenden Hörlaute mehr.
Wenn das gut klappt, und der Hund beginnt sich im Tempo anzupassen, habt ihr etwas wahnsinnig wichtiges beim Hund und euch geschult. Ihr könnt das Tempo kontrollieren. Ihr könnt euren gemütlichen Goldie auf geraden Parcoursabschnitten zu etwas Schwung motivieren. Und ihr könnt euren Border Terrier an schwierigen Stellen etwas ruhiger und kontrollierter führen.
Achso, im Linktext hatte ich versprochen zu erklären, wie ihr euren Border total überdrehen könnt. Ich hoffe, es ist klar geworden, dass man mit den schnellen schlecht zu kontrollierenden Hunden nicht dauernd den oberen Teil übt. Genausowenig dürft ihr der Einfachheit halber den langsamen Hund die halbe Trainingszeit auf dem Tisch rumlümmeln lassen. Übt, was ihr noch nicht könnt, mit kurzen Unterbrechungen durch Übungen, die gut klappen.
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MV Rheine-Altenrheine
Ein weiteres Masters. Diesmal zusammen mit Robert Asmann. Bei allerschönstem Wetter und guter Laune habe ich eine Menge Spass gehabt und waaahnsinnig viel gelernt - Dank an Robert! Der Jumping ist von mir, am Rest ist Robert schuld ;). offenes Agility |
Parcourslänge 154 m, Standardzeit 55 s, Höchstzeit 83 s, Bewegungsgeschwindigkeit 2,8 m/s |
Kommentar: Unglücklicherweise hab ich den Parcoursplan des offenen Agility verbummelt. Die Beschreibung hab ich noch: Die Teilnehmer, insbesondere die A1 und A2 Starter, hatten viele Probleme mit dem Slalomeingang. Im restlichen Parcoursverlauf gab es nur wenige Komplikationen. :)) Falls jemand den Plan mitgezeichnet hat, wärs super wenn ihr ihn mir schicken könntet (gescanned oder in agl format oder als gif/bmp... ganz egal). |
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Prüfung A1Parcourslänge 163 m, Standardzeit 57 s, Höchstzeit 114 s, Bewegungsgeschwindigkeit 3,1 m/s |
Kommentar: Die extrem hohe Laufgeschwindigkeit ist für einen A1 Parcours sicher ungewöhnlich. Wenn man jedoch die Ergebnisse mit der Zeitvorgabe vergleicht, sieht man, dass die meisten Hunde die Zeitvorgabe geschafft haben. Dies liegt sicher an den super Bodenbedingungen, die am Prüfungstag herrschten. Es stand eine griffige Rasenfläche bei trockenem und kühlen Wetter zur Verfügung. Ausserdem war der Parcours im Anspruch eher niedrig. Fehler passierten häufig beim übergang 7-8 (Stangenabwurf, Verweigerung). Eine weitere Klippe war der Tisch. Die Hunde kamen häufig recht schnell aus dem Tunnel und rutschten dann über die Tischkante, wenn der Hundeführer nicht frühzeitig gegensteuerte. Ansonsten gab es kaum Schwierigkeiten und es wurden hervorragende Ergebnisse erzielt. Ergebnis: 14 Starter, davon 3 Minis 5 Starter mit vorzüglich 7 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut Zeiten zwischen 37,44 s und 71,13 s Durchschnittszeit 51,8 s |
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Prüfung A2Parcourslänge 162 m, Standardzeit 45 s (Minis 47 s), Höchstzeit 68 s (Minis 71 s), Bewegungsgeschwindigkeit 3,4 m/s (Minis 3,6 m/s) |
Kommentar: Das Ergebnis war hier ausgeglichener als in der A1. Schon die Startverleitung (2-9) wurde von einigen Hunden gewählt. Auch die Hürdenkombination 4 bis 7 führte häufig zu Problemen. Insbesondere die Maxis hatten einige Stangenabwürfe zu verzeichnen. Größere Schwierigkeiten gab es auch noch von 12 zu 13, hier sind einige Hunde zur Wand ausgebrochen. Festgestellt habe ich, daß ein Richter der neben einem Kontaktzonengerät steht eine große Verleitung darstellen kann. Tip an die Leser: Im Training unbedingt mal jemanden neben der Wand stehen lassen, wenn sie gar nicht dran ist. Und auch wenn sie dran ist, sollte hin und wieder jemand am Gerät stehen, um mal den Arm hochzureissen (auch wenns gar kein Fehler war). Viele Hunde lassen sich bei ihren ersten Starts davon sonst irritieren. Ergebnis: 33 Starter, davon 9 Minis 12 Starter mit vorzüglich 8 Starter mit sehr gut 1 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 11 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 34,56 s und 63,94 s Durchschnittszeit 42,69 s |
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C-KlasseParcourslänge 164 m, Standardzeit 43 s (Minis 45 s), Höchstzeit 65 s, Bewegungsgeschwindigkeit 3,8 m/s (Minis 3,5 m/s) |
Kommentar: Wie schon in der A2 sind einige direkt am Start ausgeschieden, weil sie die Reihenfolge 2-8 gewählt hatten. Weitere Disqualifikationen gab es insbesondere am Tunneleingang 12. Mehrere Starter wählten hier den Eingang 5. Die Hürden die schräg zu springen waren, besonders 11, 15 und 16, führten zu Stangenabwürfen und Verweigerungen. Ergebnis: 63 Starter, davon 23 Minis 31 Starter mit vorzüglich 13 Starter mit sehr gut 2 Starter mit gut 1 Starter ohne Bewertung 16 Starter disqualifiziert Zeiten zwischen 30,25 s und 49,16 s Durchschnittszeit 48,61 s |
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Jumpingals Spiel ohne Zeitvorgabe, Länge: 155 m |
Kommentar: Im Verlauf traten insbesondere nach der Hürde 4 Zeitverluste auf. Viele Hunde drehten zunächst nach “oben” ab und mussten korrigiert werden. Einige sind dabei über den Sprung 4 zurück gesprungen und kassierten eine Disqualifikation. Die zweite schwierige Stelle war die Verleitung 16-11. Hier hat es eine Menge Disqualifikationen gegeben. Insbesondere bei den Hundeführern, die weit hinter dem Hund blieben kam es zu diesem Problem. Als Richter war es interessant zu sehen, wo die Hundeführer bei der Begehung Probleme vermuteten. Viele konzentrierten ihre Bemühungen insbesondere auf den Bereich zwischen 10 und 15. Hier sind jedoch nur sehr wenig Schwierigkeiten aufgekommen. Im persönlichen Gespräch mit einigen Teilnehmern nach dem Turnier stellte sich heraus, daß der Parcours sich flüssig laufen liess und Spass gemacht hat. |
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