Training 05 2005
Eigentlich aus der Not heraus geboren, hat sich Tunneltod auf einigen Turnieren einen festen Platz erorbert.
Das Spiel an sich ist ein Jumping Parcours, allerdings mit möglichst vielen Tunneleingängen nebeneinander. Weil man sowas auch mal ausprobiert haben muss, ein Monatstraining um euch den nächsten Tunneltod zu ersparen.
Wir starten mit einer simplen Runde, um den Hund an den Aufbau zu gewöhnen. Mancher Anfängerhund ist schon sehr verwirrt, wenn da plötzlich so viele Tunnel ins Bild kommen.
1-4-7-11-9-6-3-2-5-8-10
Zunächst mal ohne Handwechsel, alles mit Hund auf der linken Seite zu führen. Das wichtigste bei allen Läufen in diesem Monat ist das rechtzeitige Ankommen am Tunnel. Deshalb müsst ihr früh genug los laufen, damit ihr deutlich nach vorn unten signalisieren könnte, welcher Tunnel denn wirklich dran ist. Zum Stofftunnel kann man die Seite wechseln, wenn man einen fixen Hund hat (Belgier bei 3-2, oder kreuzen hinter der 8 oder auch irgendwo französisch wer sich traut), oder man überholt den Hund auf der kurzen Gerade und läuft vor (!) ihm in seinen Laufweg. Wer nicht wirklich deutlich vor seinen Hund kommt, muss wechseln. Sonst riskiert ihr eine Kollision.
1-4-8-14-13-9-6-3-2-5-8-12
Hier wirds schon etwas komplizierter. Die erste Frage ist: Wie kommt der Hund sicher in den äußeren Tunnel 14? Ich persönlich würde den Hund auf der linken Seite haben, und ganz geradeaus laufen. Eigentlich sieht der Hund von der Wand aus den rechtesten Eingang. Wenn der Hund dann doch zu weit nach links driftet, kann man nochmal kurz anrufen und die Situation retten. Allerdings würden manche Hundeführer auch einen Wechsel bei der 8 einbauen. Hier ist aber schon recht viel läuferisches Geschick nötig. Zur 13 seid ihr direkt beim Hund, da sollte nichts schief gehen. Zur 12 siehts schon etwas anders aus. Da hat der Hund die kurze Gerade um euch wegzulaufen. Das sicherste ist es beim Hund zu sein. Dazu müsst ihr schon bei 3-2 einfach loslaufen. Der Hund sieht nach der 3 dann automatisch die Reihe und folgt in der Regel sicher über die Geräte, so dass ihr am Tunnel helfen könnt. Übt diese Situation mit Zuschauern. Diese haben den Auftrag sobald der Hund über die 3 springt zu rufen "LAUF!". Das hilft ungemein.
2-5-8-13-14-8-9-13-10
Hier jetzt nochmal zur Abwechslung was mit weniger Anlauf. Aber wehe ihr ruft den Hund von oben ab und bleibt dann statisch da stehen, um den Hund herum zu schicken. Auch hier braucht ihr wieder Zuschauer, die jedes Mal wenn ihr stehen bleibt rufen "Weiterlaufen". Denn wer steht gibt dem Hund nur noch einen Bruchteil der Informationen, wie es weitergeht. Also hübsch am Reifen postieren am Start und gemeinsam die Übung laufen. Auch während 8-9 nicht stehen, sondern bis 8 mit gehen und von 9 gemeinsam zum Tunnel laufen. Wenn der Hund während der Übungen falsche Eingänge wählt: Stehenbleiben und einfrieren. Dann auf die eigenen Zehenspitzen gucken. Na? In welchen Tunnel zeigen die?
2-5-8-9-6-3-1-4-7-12
Eine gemeine Falle, ich gebs zu. Aber auch das muss klappen. Hier gehts drum gemeinsam mit dem Hund zu starten und ihn trotzdem davon zu überzeugen, dass keiner der ganzen Tunnel dran ist. Also frühzeitig ansprechen bei der 8 und mit Zehen und Schultern eindrehen. (Zuschauer rufen bei 8: "Aufpassen" ;)) Am Schluß gehts in den schwierigen 12er Tunnel. Aber nachdem der Hund ja jetzt schon im Bilde ist, dass man oben aufpassen muss - und ihr das früh-genug-loslaufen-Training absolviert habt, sollte das funktionieren.
In diesem Sinne: Immer an die eigenen Zehen fassen, Zuschauer gut einweisen und viel Spaß beim Agility
Kirsten
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Training 04 2005
Oft sind die klassischen Hürdenkombinationen die, an denen die Einsteiger scheitern. Dabei lassen sich gerade solche Übungen sehr gut vorbereiten, denn man weiss: Jeder Richter hat schon mal nen Hürdenstern gebaut.
Also werden wir mal ein paar einfachere und kompliziertere Übungen rund um diesen Standardaufbau ausprobieren.
1-3-5-1-14
Dies ist die Grundkombination "einmal im Kreis herum". Achtet beim Führen darauf, dass ihr nicht allzu statisch in der Mitte den Verkehrspolizisten simuliert, sondern einen kleinen Kreis mitlauft. Dabei aber wiederum auch nicht dem Hund den Rücken ganz zudrehen. Wenn das gut klappt versuchen wir:
1-3-5-1-3-8-13-11-7
So. Hier ist mal eine simple Acht. Auch hier genauso schön darauf achten immer in Bewegung zu bleiben, während der Hund um euch herum arbeitet. Welche Art von Wechsel ihr bevorzugt bleibt euch überlassen. In jedem Fall werdet ihr irgendwo bei 3-8 auf die andere Seite kommen müssen. Probiert mehrere Wege aus.
7-10-12-9-4-2-6-4-14
Diesmal eine etwas kompliziertere Acht. Vor allem, weil ihr am Schluss beim Hund sein müsst, um ihm in den kniffligen Slalomeingang zu helfen. Begeht den Parcours ganz in Ruhe und überlegt, was für Möglichkeiten ihr habt, am Ende vorm Hund am ersten Törchen zu sein.
7-8-3-8-13-11-8-14
Aufgepasst! Der Weg von 8 zu 3 darf mit unerfahrenen Hunden nicht zu schräg werden. Der Hund muss eine faire Chance haben, den Sprung 8 und 3 erfolgreich zu absolvieren. Zu 13 und 11 ist die Distanz dann ein Stück weiter. Grundsätzlich sollte man im Stern darauf achten, dass der Hund am inneren Rand der Sprünge bleibt und nicht ganz außen hopst. Denn das kostet unnötig Zeit. Übrigens finde ich den Slalomeingang in dieser Runde einfacher als den von vorher, obwohl das viele Einsteiger anders beurteilen.
Zum Abschluss gönnen wir uns noch eine längere Runde mit all den kleinen Anforderungen der Durchgänge vorher:
1-14-13-11-8-3-5-1-3-5-7-8-3-5
Viel Spaß beim Üben
Kirsten
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Training 03 2005
Ein wenig Führtechnik mit schrägen Sprüngen.
Die Übung lässt sich sehr einfach aufbauen und auch an die Bedürfnisse der Trainingsgruppe anpassen. Vielleicht habt ihr mehr Probleme bei der A-Wand als bei der Wippe, oder ihr möchtet lieber den Steg statt des Slaloms trainieren.
6-5-2-4-7-8-9-10
Eine Auffrischung der Übung vom letzten Monat. Zwischen 8 und 9 ist eine recht große Lücke, da solltet ihr keine Schwierigkeiten bekommen.
6-7-12-11-10-8-9-10(von oben)-11
Hier kommen einige Seitenwechsel vor. Zu Beginn wird euer Hund vermutlich rechts von euch starten. Ihr könntet dann entweder einen belgischen Wechsel in den Slalom machen, oder euch bevor der Hund rauskommt vor ihm drehen. Den Hund abzurufen halte ich für weniger pfiffig, sonst kommt er nämlich mit zu viel Schwung an und hat dadurch möglicherweise Probleme beim Slalomeingang.
5-1-4-5-3-12-8-10
Zu Beginn einige Seitenwechsel. Achtet darauf, dass ihr das maximale Tempo und kurze Wege erhaltet. Es nützt nichts, den Hund auf Trimm-Trab-Tempo zu bremsen. Dies ist eine Übungsstunde, da gilt: Wer wagt gewinnt :)
6-7-8-9-10-11-3-2-4
Und direkt noch eine Übung für kurze Wege. Vielleicht macht ihr einen internen Wettbewerb, wer am wenigsten Meter verschenkt zwischen 8+9, und zwischen 10+11. Früh genug ansagen wo es lang gehen wird hilft.
6-7-8-10-11-8-7-5-2-4
Hier wäre natürlich der Weg links vom Hund am angenehmsten, aber da steht der Slalom im Weg. Entweder gönnt man sich einen Vorsprung und steht schon hinter dem Slalom um abzurufen, oder man läuft aussen und baut einen Wechsel bei Sprung 8 ein. Von 11 zu 8 sollte man dem Hund mit dem eigenen Körper die Sicht auf den verlockenden Slalom verstellen.
Zum Abschluss noch einen etwas längeren Parcours, der all die Schwierigkeiten zusammenfasst: 6-5-1-4-7-8-9-10-11-12-7-5-2-5-6
Viel Spaß beim Üben und frohe Ostern
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Training 02 2005
Eigentlich soll der erfahrene Hund die Geräte ja selbständig annehmen, wenn sie ihm vor die Nase kommen.
In bestimmten Situationen kanns aber sinnvoll sein, wenn er sich auch von einer Hürde abbringen lässt, die direkt vor seiner Nase auftaucht!
So zum Beispiel beim A3 Parcours in Bramsche geschehen. Alle Starter knäuelten sich bei der Parcoursbegehung um den Slalomeingang. Hier haben aber soweit ich mich erinnere überhaupt keine Hunde Probleme gemacht. Wohingegen die Stelle 13-14-15-16 nahezu unlösbar war.
Der Sprung 15 war ein Besen. Dadurch dass die Hunde fast alle extrem schräg an den Sprung gebracht wurden, fiel die Stange auf dem Besen in 80% (!) der Fälle.
Außerdem sind einige Hunde auf dem Weg im Tunnel 6, oder über dem Sprung 5 verschwunden.
Darum hier mal eine kleine Übung, mit der man dieserlei Dinge zu Hause probieren kann:
4-1-7-13-19 bzw. 4-5-7-13-19
Jetzt gilt es einen Weg zu finden, damit der Hund an Sprung 7 vernünftig heran kommt. Auch wenn gelegentlich die Stange liegen bleibt, wenn man dem Hund nur einen Meter Anlauf gönnt, ists wünschenswert, dass hier führtechnisch für schwungvolles Springen gesorgt wird. Zum Beispiel könnt der Hundeführer über 4 abrufen, den Hund über 5 schicken, und ihn anschließend zu sich ins Viereck zurückrufen und einmal um sich selbst drehen lassen, bevor er ihn die 7 arbeiten lässt.
Vielleicht fallen euch noch smartere Lösungen ein (hier würde auch ein Ketschker Dreher passen denke ich), auf jeden Fall siehts doof aus und ist uneffektiv und unfair, wenn ihr den Hund im Winkel von 10° an den Sprung bringt :)
7-9-13-19
Im Prinzip dieselbe Übung, allerdings ist hier die Verlockung 15 für den Hund interessant, und er kommt in einem anderen Winkel ins Viereck zurück.
13-16-19
Und nochmal dasselbe Spiel, diesmal ists doppelt schwierig, denn der Hund soll sowohl an 16, wie auch an 19 halbwegs akzeptabel heran kommen. Hier ist schon etwas Geschick gefragt. Bei solchen Übungen lohnt es sich, erst einmal in Ruhe nach zu denken, und mehrmals ohne Hund trocken zu üben. Sonst hättet ihr beim vierzigsten Versuch richtig gestanden, nur leider hat der Hund inzwischen keine Lust mehr...
4-7-11-13-19
Hier jetzt mal das ganze aus der Bewegung heraus. Es soll natürlich nicht vom Start abgerufen werden, denn diesen Bewegungsablauf habt ihr ja schon gehabt. Stattdessen sollt ihr einen Weg finden, aus dem gemeinsamen Laufen heraus die Kombination zu führen. Das ist schon kniffliger, aber wir können auch noch komplizierter:
1-5-12-17
Natürlich ist hier die 13 mehr als verlockend. Wer hier einen klugen Weg findet, und den Hund auch noch fair an 17 heran führt, darf sich schon etwas auf seine Fähigkeiten einbilden.
Zum Abschluss machen wir dann nochmal:
4-7-9-13-17-19-16-10-1-3
10-1-3 ist etwas anders als die übrigen Zwischendurch-Wege. Hier soll der Hund nämlich nach außen weg und nicht nach innen herein zwischen zwei Hürden. Letzlich ist das aber nicht weniger einfach oder schwierig. Falls ihr mit dieser Übung Probleme habt, obwohl die übrigen klappten, zerlegt sie doch einfach in mehrere Häppchen und übt jedes getrennt.
Ich hoffe dass euch "Zwischendurch" beim nächsten TUrnier weniger Schwierigkeiten bereitet und wünsche wie immer:
Viel Spaß
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HSC Bramsche
Das erste Mal nach der Regelung mit der Starterzahlbegrenzung. Und wenn ihr mich fragt: das war wirklich klasse! Wir waren früh fertig, alles war sehr entspannt und wer Lust hatte durfte nach der Siegerehrung (um 16.30 Uhr!) noch für einen guten Zweck "Pay on the Day" spielen. Insgesamt wars ein sehr gemütlicher Tag. Vielen Dank besonders an Torsten, der den prima Bauerntopf gekocht hat!
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Training 06 2003
Eine Idee wie man schnelle Hunde weiter weg arbeiten lassen kann
und dadurch grosse Laufdistanzen für den Hundeführer einsparen kann.
In diesem Training geht es darum den Hund Geräte alleine und mit grösserem Abstand überwinden zu lassen. In verschiedenen Parcours hilft es einen guten Weg zu finden, wenn man einen Hund hat, der auch Geräte absolviert, wenn der Hundeführer weiter weg mitläuft oder sogar Geräte zwischen beiden sind.
Übung 1: 1-2-9-10-11-12-7-8-(13)
Der Hund soll die 7 und 8 springen während der Hundeführer im Innenkreis bleibt. Der Slalom steht dann zwischen Hund und Hundeführer. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, die ihr ausprobieren solltet um festzustellen auf was der Hund gut reagiert. Zuerst versucht ihr einen Schritt in Richtung Hürde 7 zu machen. Ausserdem ist es wichtig den Blick zwischen Hürde 7 und Steg zu richten. Vielfach hilft es auch den Gegenarm (in diesem Fall den rechten) zu verwenden. Das führt auch dazu dass man sich richtig dreht, nämlich mit Gesicht zur Hürde.
Für diesen Parcours hat das noch nicht die Riesenvorteile, aber es geht darum etwas Geschick im Umgang mit der weiteren Entfernung zu sammeln bevor es sich wirklich lohnt. Die fortgeschrittenen Hundeführer können auch den Hund nach 8 zu sich rufen und ihn in den Slalom einfädeln. Dafür hat sich die Führtaktik gelohnt, denn der Hund sieht nicht so stark zum Reifen, wenn der Hundeführer am Slalomeingang steht.
Übung 2: 2-9-10-6-13
Während der Hund auf dem Steg ist lauf ihr innen um den Tunnel herum. Mit zunehmender Übung solltet ihr gar nicht mehr bis zur Höhe des Tunneleingangs laufen müssen, sondern mit einer gezielten Bewegung den Hund allein hinschicken können. Für den Slalomeingang steht ihr dann optimal (zwischen 12 und 13), denn der Hund sieht weder Hürde 12, noch drückt man ihn versehentlich zur 7 weg.
Übung 3: 1-2-3-4-5-6-7-8
Jetzt mal ganz aussen herum. Versucht den Abstand sehr weit zu halten und so viele Geräte wie möglich zwischen dem Hund und euch zu lassen. Im Idealfall (natürlich nicht mit allen Hunden zu verwirklichen) lauft ihr ganz innen im Kreis und der Hund ganz aussen.
Übung 4: 1-2-9-10-6-13 Bei wem die Vorübungen gut klappen der kann auch diese Übung machen ohne in den Aussenkreis wechseln zu müssen. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Übung 5: 1-2-3-4-5-11-12-7-8
Wenn ihr jetzt ganz innen bleibt sollte es einfach sein den Hund von der 5 in den Tunnel zu bekommen. Schliesslich ist es schwieriger (jedenfalls in der Regel) den Hund nach aussen zu bekommen, als ihn dann wieder zu sich zu rufen. 12-7-8 war ja schon am Anfang dran und sollte jetzt gut klappen. Die Übungen aus diesem Monat sind sicherlich nicht für alle Hunde umsetzbar. Aber die weitführigen und schnellen haben grosse Vorteile, wenn sie in der Prüfung mal ein wenig weiter vom Hundeführer noch sicher arbeiten, weil man das schon mal trainiert hat.
Wie immer
Viel Spaß beim Agility
Kirsten
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