Wenn immer mehr Richter Geräte ineinander rollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als das zu üben.


Hier also eine Sammlung von Tunneln unter Kontaktzonengeräten.

Grundsätzlich vorweg: Ich würde sowas niemals in Prüfungsparcours einbauen. Ich halte es für plump und in manchen Kombinationen sogar für gefährlich Tunnel unter Geräte zu rollen. Ich habe mich einmal bei einem Turnier geweigert einen Parcours zu laufen, in dem der Stofftunnel unter die Wand gelegt war, so dass der Hund wenn er schräg am Rande des Stoffs lief drohte mit dem Kopf gegen die Wand zu prallen. Da hört für mich jedes Parcoursdesign auf. Der Aufbau hier ist zwar nicht gefährlich für den Hund, aber ich würde auch so etwas nicht in Prüfungen bauen. Hier und da kommt es aber vor (inzwischen kommt es scheinbar in Mode) und deshalb üben wir es hier mal.

Übung 1: 2-5-4-13-12-7-2
Zum Aufwärmen erst mal alle die Tunnel, die sowieso direkt vorm Hund liegen :). Trotzdem ist der Schlüssel hier wie auch bei den Folgeübungen, dass man durch deutliche Körpersprache/Kommando zeigt dass ein Tunnel dran ist. Also tief herunterzeigen, richtiges Kommando deutlich aussprechen und dann klappts auch mit dem Tunnel.

Übung 2: 1-8-10-3-4-13-11-8-1
Nun machen wir es etwas schwieriger. Der grösste Fehler, den man hier wohl machen kann ist zögerliches fragendes Führen. Schaut selber auf das Gerät das der Hund nehmen soll und lauft gezielt darauf zu. Auch ein deutlich hörbares Kommando unterstützt den Hund hier. Knifflig ist übrigens auch der Slalomeingang, vielleicht versucht ihr ja eine Art belgischen Wechsel und dreht euch einmal um euch selbst und den Hund um euch herum. Wenn ihr nämlich einfach oben am Rand parallel mitlauft, kann es vorkommen, dass der Hund rauskommt aus dem Tunnel und ihr noch nicht weit genug gelaufen seid. Anschliessend zeigt ihr nach links und der Hund dreht (richtige Reaktion!) um und nimmt den Tunnel nochmal.

Übung 3: 3-5-6-12-4
Hier macht es natürlich Sinn den Startvorteil zu nutzen. Setzt den Hund ab und stellt euch so, dass der Hund den Steg nicht gut sehen kann (das solltet ihr vorher ausprobieren, indem sich einer hinter die Hürde hockt und guggt wo man stehen muss - man verschätzt sich schnell). Ausserdem sollte der Hund schräg angesetzt werden, so dass ihm das Seitenteil möglichst die Sicht auf den verlockenden Steg nimmt. Wenn er dann losstartet macht ihr einen beherzten Schritt nach vorn und schon ist der Hund im Tunnel. Danach achtet ihr natürlich noch darauf, dass der Hund gerade vor den Steg kommt, indem ihr entweder den Hund einmal um euch herumlaufen lasst, oder weiter wegstehend zu euch ruft bevor ihr den Steg anzeigt.

Übung 4: 3-7-2-1-8-9-13-4
Ist 4-7 gefährlicher oder weniger gefährlich als 3-5? Ich bin der Meinung es ist gefährlicher. Denn nun sieht der Hund den Steg in jedem Fall und muss knapp daran lang laufen auf dem Weg zum Tunnel. Sinnvoll ist es den Hund rechts zu haben und sogar mit ihm zusammen loszulaufen. Dann gibt man die Richtung deutlicher vor und das ganze Unterfangen ist etwas entschärft. Von 9 nach 13 müsst ihr den Hund während er im Tunnel ist überholen. Denn dann steht ihr genau vor der Wippe und der Hund kann an euch vorbei zur Wand laufen. Dabei müsst ihr den Wechsel nicht belgisch machen, sondern ihr lauft einfach mit Gesicht zur Wand am Tunnel vorbei und wenn der Hund die Nase rausstreckt, sieht er schon eure linke Hand wie sie zur Wand zeigt. Zeitsparend und schön - der französische Wechsel :)

Übung 5: 1-2-3-5 ; 1-2-3-6 ; 1-2-3-7
Drei Durchläufe um das bisher geübte mal im Fluss zu wiederholen. Im Grunde nichts neues, aber doch schwieriger, weil man beim Laufen weniger Zeit hat sich auf die Situation einzustellen. Bittet jemanden euch zu beobachten, ob ihr genau auf dem Punkt ankommt, den ihr vorher plant. Das Geheimnis ist wie immer die richtige Position des Hundeführers im Verhältnis zum Gerät.

Übung 6: 1-8-10-3-4-13-11-12-4-3-7-2
Ein Abschlussdurchgang, der alle Elemente dieses Trainings zusammenfasst. Macht euch keinen Stress, wenn der Durchgang nicht beim ersten Mal klappt. Wie gesagt: obwohl man das sehr gut führen kann, ist das Treffen der richtigen Geräte, wenn sie so eng zusammenstehen auch etwas Glückssache und gehört deshalb meines Erachtens nach höchstens in Spielparcours.