Diesen Monat üben wir schwierige Eingänge - und zwar in den Slalom und auf Kontaktzonengeräte.


Dass dabei ein bisschen Kontaktzonentraining abfällt ist selbstverständlich und mitten in der Saison bestimmt kein Fehler.

Mittlerweile stellen die Richter schräge Aufgänge und Verleitungssprünge schon ab der A1. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken und einige Dinge auszuprobieren. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten mit dieser Situation umzugehen. Variante 1: Man führt den Hund über einen kleinen Umweg halbwegs gerade vor das Gerät. Variante 2: Man nimmt den kürzesten Weg und hat einen Hund der auch schräg an den Slalom / das Kontaktzonengerät herankommen kann, ohne Probleme zu bekommen. Beide Möglichkeiten können (je nach Situation und Hund) Sinn machen. Deshalb diesen Monat ein Training, in dem ihr beides probieren könnt.

Übung 1: 1-2-3-4-5-6-8-9-1
Zunächst eine Sprintstrecke zum warm machen. Vielleicht möchtet Ihr gerne den Hund über einige Sprünge abrufen, oder motivierend nebenher laufen. In jedem Fall solltet ihr ab der Wand bei ihm sein. Denn danach kommt der schräge Slalomeingang. "Schräg?" fragen jetzt vielleicht einige. Malt mit dem Finger einmal den Weg des Hundes nach. Das erste Törchen zu treffen ist noch nicht das Problem, aber dann muss der Hund hypereng herumwenden, um durchs zweite zurück zu kommen und nicht durchs dritte. Wie oben beschrieben gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ihr lauft mit dem Hund auf der rechten Seite los und zieht ihn etwas aus der Bahn, bevor ihr ihn zum Slalom schickt. Er kommt dann je mehr ihr zieht desto gerade in den Slalom (und verliert natürlich mit jedem Ziehen etwas Zeit). Alternativ seid ihr innen mitgelaufen und drückt den Hund durch ein bis zwei Schritte nach links etwas aus der Bahn. Der schnellste, aber natürlich auch risikoreichste Weg ist der gerade von der Wand in den Slalom. Hier muss der Hund schon recht sicher sein, damit er das richtige Törchen trifft.
Nun habt ihr den Hund im Slalom. Trotzdem weiter konzentrieren, denn nun muss der Hund sobald er die letzte Stange passiert hat, so eng als möglich rumkommen zum Steg. Je weiter der Bogen wird, desto mehr Zeit verliert ihr, und desto schräger wird der Stegaufgang. Aber nicht zu früh weglaufen vom Slalom, sonst verpasst ihr womöglich das letzte Tor. Die letzten drei Geräte sollten keine Schwierigkeiten mehr machen. Einen Wechsel vor oder hinter der Wippe solltet ihr einplanen und schon seid ihr im Ziel.

Übung 2: 10-9-2-3-7-6-5-4-7-8-10
Direkt am Anfang kommen die Entscheidungen auf euch zu. Wollt ihr den Hund auf dem direkten Weg zur Wippe führen und damit recht schräg im Aufgang? oder doch lieber einen kleinen Bogen, damit er passender zum Gerät kommt? In jedem Fall halte ich es für günstig den Hund nach der Wippe auf der linken Seite zu haben. Vom Sprung 3 zum Tunnel geht es natürlich um den Faktor "engen Bogen", denn hier verschenkt man viel Zeit und riskiert eine Hundepfote auf der Wand wenn man nicht aufpasst. Direkt vor oder nach dem Stofftunnel (belgisch, französisch, schicken und wechseln oder wie auch immer) folgt ein Wechsel, denn auf dem Steg soll es ja weitergehen. Auch hier wieder alles dafür geben, den Hund zwar gerade aus dem Tunnel herauskommen zu lassen, aber dann möglichst eng herumzuziehen. Denn sonst lockt die Hürde 8 und ihr verliert ausserdem Zeit.
Der Slalomeingang ist dieses Mal etwas einfacher. Denn wenn der Hund um die erste Stange herumlaufen muss, hat er eine optische Orientierung und fädelt normalerweise einfacher ein. Der Schluss ist meiner Meinung nach am Besten mit Ziehen zu lösen. Der Hund ist auf der rechten Hundeführerseite und ihr lauft aussen mit. Der Weg sollte selbst mit einem sehr schnellen Hund noch realisierbar sein.

Übung 3(vorher natürlich die Wippe umdrehen;)): 1-2-6-4-7-2-9-10
Ein kniffliger Anfang. Vielleicht steht ihr schon hinter dem Sprung 2 und ruft ab? Dann müsst ihr dem Hund nur früh genug bedeuten, dass es eine scharfe Wendung gibt, denn sonst ist er viel zu weit vorgelaufen und kann den Stegaufgang nicht mehr schaffen. Oder Ihr lauft mit, aber auf welcher Seite? Wenn ihr den Hund links habt müsst ihr um die Wippe herumlaufen und verpasst vielleicht Sprung 2, habt ihr ihn hingegen rechts steht ihr natürlich ungünstig für den Knick Richtung Steg. Ich würde vermutlich mit dem Hund auf der linken Seite los laufen und selbst hinter dem Sprung zwei die Seite wechseln.
Tja, und dann soll er vom Steg auf die Wand. Fortgeschrittene Hunde erwarten jetzt aus zwei Gründen den Slalom. Einmal war er ja vorhin schon dran, und zweitens ist häufig auf dem Stegabgang eine Art Triebstau - Wenn es dann endlich weitergeht und es soll direkt eine scharfe Wendung kommen, wirds kompliziert. Versucht also frühzeitig (ohne die Zone zu verschenken) eine Wendung anzudeuten, damit der Hund nicht bis zum Slalom läuft. Der Schluss lässt mehrere Möglichkeiten zu. Ich würde von der Wand in den Stofftunnel schicken, am Ausgang annehmen und über die 2 schicken und dann hinter dem Hund zur Wippe hin wechseln. Es gibt aber sicherlich noch ausreichend alternativen verschiedene Belgier und Franzosen einzubauen. Seid kreativ :)

Übung 4: 1-9-8-3-7-2-9-10
1-9 ist dieselbe Problematik wie vorhin 10-9, aber in verschärfter Form, denn der Winkel ist jetzt noch enger. Am Ende der Wippe müsst ihr den Hund auf der rechten Seite haben, sonst habt ihr kaum eine Chance ihn über 8 zu 3 zu bekommen. Wenn er rechts ist und ihr frühzeitig das Kommando gebt sollte das aber prima klappen und ihr schiebt direkt noch einen Wechsel zur 7 ein. Vielleicht lässt sich euer Hund mit einigem Üben sogar in den Tunnel schicken ohne dass ihr bis dort oben mitlaufen müsst. Das wäre ein Gewinn für diesen Durchgang. 2-9-10 ist einfach. Über 2 geschickt steht der Hund schon vor der Wippe und ihr müsst nur noch nach Hause springen.

Ich hoffe trotz der frustrierenden schrägen Aufgänge habt ihr Spass an diesem Training gehabt. Auf dass die dummen Richter diesen Kram niemals einbauen ;).