Was die Welt so alles zu bieten hat.

Ich habe von Anfang an daran gearbeitet den Hund in Massen an Schrecksituationen zu gewöhnen. Je sicherer sie wurde, desto schwieriger und länger durfte so etwas sein. Ich habe den Vorteil, dass sie durch ihre Körpersprache relativ genau zeigt, wanns zu viel wird. Also habe ich mich bemüht immer bevor die Rute runter gefallen ist, einen Schritt weg von der gefährlichen Sache zu machen und so lange sie lustig herum hüpfte, näher ran zu gehen.
Diese ganzen Übungen fand Java von vornherein super aufregend und spannend und wo ich am Anfang noch Martins junge Sheltiehündin mit nehmen musste (Javas beste Freundin), konnte man sie schon recht bald auch alleine dabei haben, ohne dass sie zu beeindrucken gewesen wäre.
Auf meiner Erschreckliste standen: Züge, Flughafen (ich wohne ideal, man kann zu Fuss hin gehen), Schnellstrasse, Weihnachtsmarkt (wenigstens ein Vorteil eines Winterwelpen, wenn man schon im Schlafanzug beim Schnee draussen steht), Tierarzt, Essen gehen, Zoo, Kühe, Pferde, Schafe, Jogger, Fahrräder, Geräusche-CD, Staubsauger, Luftballons knallen, Schepperleine, Einkaufswagen, Regenschirm, Menschen an Krücken und im Rollstuhl, Motorräder, Pfützen etc...
Wie man sieht habe ich mich bemüht sowohl optische, wie akustische Reize dabei zu haben. Etwas wirklich erschreckendes habe ich in der Liste nicht finden können. Bei allen neuen Dingen war Java überaus offen und immer neugierig.
Eine Welpengruppe hat Java nicht besucht. Einerseits weil wir am Welpentag wenig Zeit haben, andererseits weil ich der Meinung bin, ein gelegentliches Spiel mit ausgewählten Hunden ist deutlich wertvoller als wöchentliches Geballer mit einer Horde wilder anderer Hunde. Viele der Welpen die ich beobachte, haben scheinbar verknüpft: das Highlight der Woche ist das Gerenne mit den anderen. Sonst passiert eh nix, und Frauchen ist mir dabei total egal. Das möchte ich vermeiden. Ich möchte das Wichtigste sein und deshalb versuche ich gezielt Ausgleich zu schaffen. Und ich möchte der Gefahr entgehen, dass sie durch eine ungünstige Zusammenstellung der Welpen traumatisiert wird. Ich kann nicht mehr zählen wie viele Besitzer von kleinen Hunden mir erzählt haben "Der war ganz nett mit anderen Hunden, bis ihn ein 5-monatiger Schäferhund in der Welpengruppe über den Haufen gerannt hat." Hier lässt sich der Schäferhund natürlich durch alle Rassen ersetzen, die dem eigenen Hund deutlich körperlich überlegen sind. Schön wenn der Welpenspielleiter eingreift, blöd, wenn dann das Kreuzband schon gerissen ist.